: Legionäre sollen blasen
■ DGB: Verbotene Werbung für die Söldnertruppe
Ärger im Vorfeld der Wilhelmshavener Festtage rund um die Jade: Weil die stadteigene Veranstaltungsgesellschaft „Freizeit GmbH“ für den diesjährigen militärisch-zivilen Volksfestzwitter am ersten Juliwochenende 120 musizierende Fremdenlegionäre aus Frankreich engagiert hat, schießt jetzt der Wilhelmshavener Kreisverband des DGB gegen das Fest. Die Begründung der Gewerkschafter: Die Fremdenlegion stehe seit 160 Jahren für Kolonialismus und blutige Kriegseinsätze, ein Auftritt der Söldner sei verbotene Werbung für die Legion. Der DGB forderte die Veranstalter auf, die Söldnerband kurzfristig wieder auszuladen.
Doch die Söldner haben bereits den Segen des Freizeit -Aufsichtsrates, in der Mehrzahl sind dies Stadträte Wilhelmshavens. Und da die Jade-Metropole das 25jährige Jubiläum ihrer Städtepartnerschaft mit Vichy feiert, hatte die Freizeit GmbH ein komplettes „Festpaket“ aus Frankreich erhalten.
Aufhalten kann die Söldnerband nur noch ein Beschluß des Verwaltungsausschusses der Stadt. Michael Konken, Pressereferent der Stadt Wilhelmshaven, will die zartbesaiteten Musiker möglichst schonen: „Wir müssen da äußerst sensibel vorgehen.“ ta
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