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■ Lebed agiert für inhaftierten NikitinLage für russischen Atomexperten besser

St. Petersburg (taz) – Die Situation für den seit über einem halben Jahr in Untersuchungshaft sitzenden russischen Atommüllexperten Aleksandr Nikitin hat sich verbessert. Sein Anwalt Juri Schmidt hat alle üblichen Verteidigerrechte. Er darf unbehindert seinen Mandanten sehen und die Akten einsehen. Monatelang war Schmidt dies aus Sicherheitsbedenken verweigert worden. Ermöglicht hatte dies Rußlands Oberster Gerichtshof, der gegen die Forderung der Geheimpolizei FSB entschieden hatte und das Verfahren vom Militär- zum Zivilgericht verlegte.

Am Mittwoch bestimmte die zuständige Richterin in St. Petersburg, daß Schmidt außerdem nahezu alle bislang vom FSB als geheim erklärte Akten einsehen dürfe. Damit scheint der von der KGB-Nachfolgerin versuchte Geheimprozeß gegen den Ex-Marineoffizier gescheitert. Die Richterin deutete auch an, daß Nikitin möglicherweise aus der U-Haft entlassen werden könnte. Diese Neuorientierung geht offenbar auf Aleksandr Lebed zurück. In einem jetzt in St. Petersburg bekanntgewordenen Brief fragte Jelzins Sicherheitsberater vor zwei Wochen beim Generalstaatsanwalt in Moskau zum Fall Nikitin an. Lebed forderte ihn auf, persönlich die juristische Grundlage für Nikitins Untersuchungshaft zu prüfen. Reinhard Wolff

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