: Lauter laute Mädels
„Wie kann ich einer Freundin helfen, die mir anvertraut, daß sie sexuell mißbraucht wird?“, fragte eine Schülerin nach der gestrigen Vorführung des Films „Wir möchten noch viel lauter sein“ im Kino 46. Der Film über sexuellen Mißbrauch „ist kein Lehrfilm“, sagt Katharina Witte, eine der Filmemacherinnen, „sondern ein Dokumentarfilm, der Mut machen möchte darüber zu reden.“ Im Film erzählen Mädchen und Frauen über ihre Erlebnisse, und machen so das Unaussprechliche faßbar. Daß Fragen nach konkreter Hilfe offenbleiben, ist geradezu ideal, denn so entsteht das Gespräch zwischen den SchülerInnen und Filmemacherinnen. Gemeinsam wird überlegt, welche Erwachsenen in ihrer Umgebung die Mädchen ansprechen könnten.
Seit der erfolgreichen Premiere des Films 1991 (die Schauburg war übervoll) ist er schon häufig durch die Bundesrepublik getingelt: auf der Feminale, einer Tagung für Mädchenhäuser in Hannover, und immer wieder auf Anfrage von Arbeitskreisen und Fachtagungen. „Trotzdem sind wir noch nicht abfinanziert“, sagt Rita Hähner vom Projekt, und hofft auf Video-KäuferInnen. vivA
Film und Buch: 350 Mark; Info: Tel. 506114, 707071
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