Lagebericht: Wasser drückt
Für Hamburg besteht laut Innenbehörde nach wie vor keine Gefahr durch das Elbhochwasser. Staatsrat Walter Wellinghausen versicherte gestern bei einem Ortstermin in Altengamme, dass die Deiche sicher seien. Zudem liegt der erwartete Pegel von 6 Meter 50 zwei Meter unter der Deichkrone. Lediglich ein kleiner Deichabschnitt in Altengamme wurde mit Betonplatten verstärkt, weil er in einer Flusskurve liegt und daher der Strömung besonders ausgesetzt ist. An einer weiteren Stelle wurden Jutebahnen angebracht, weil der Deich dort wegen einer Renovierung zur Zeit keine Grasnarbe hat. Die Straße auf dem Hauptdeich in den Vierlanden ist von heute an gesperrt.
In Lauenburg stagnierte der Pegel gestern Abend bei 8 Meter 65. Damit bleibt die historische Altstadt möglicherweise verschont. Auch der Deich, der Industriegebiet und Hinterland schützt, hat nach Einschätzung von Experten gute Chancen, der Flut Stand zu halten. Um jedes Risiko zu vermeiden, wurden dennoch gestern die rund 1000 Helfer aus dem Industriegebiet abgezogen.
Weiterhin kritisch ist die Lage hingegen trotz sinkender Pegelstände der Elbe im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Dort weichen die Binnendeiche der Elbe-Nebenflüsse Jeetzel und Seege auf. An mehreren Stellen sickert bereits Wasser durch. Eine Spundwand in der Jeetzel soll nun den Druck aus der Elbe stoppen.
Auch im niedersächsischen Amt Neuhaus kämpfen die Helfer gegen die Durchweichung der Deiche. Experten rechnen damit, dass diese dem hohen Wasserdruck noch fünf bis sechs Tage standhalten müssen. lno
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