Lady Gaga sagt Konzert in Indonesien ab: Ein „Sieg Allahs“
Die Sängerin Lady Gaga hat „aus Sicherheitsgründen“ ihr Konzert in Indonesien abgesagt. Radikale Muslime wollten mobilisieren, um das Konzert zu verhindern.
JAKARTA dpa | US-Superstar Lady Gaga (26) hat nach Protesten von Islamisten ihr Konzert in Indonesiens Hauptstadt Jakarta endgültig abgesagt. „Mit Bedauern teilen wir mit, dass das Konzert von Lady Gaga am 3. Juni nicht stattfinden kann“, sagte ein Sprecher des Veranstalters Big Daddy Entertainment am Sonntag.
Das Konzert im Bung Karno Stadium in Jakarta, für das bereits rund 50.000 Tickets verkauft worden sind, werde aus Sicherheitsgründen gestrichen. „Lady Gaga ist sehr besorgt und respektiert die Menschen in Indonesien“, sagte der Sprecher. Die Sängerin wolle nicht, dass ihre Fans verletzt werden. Das Geld für ihre Tickets sollen die enttäuschten Lady-Gaga-Fans zurückbekommen.
Bereits Mitte des Monats hatte die Polizei das Indonesien-Konzert der „The Born This Way Ball“-Welttournee wegen Protesten von Islamisten untersagt – und eine für das Konzert nötige Genehmigungen verweigert. Bis zuletzt hatte der Veranstalter mit der Polizei über eine Aufhebung des Verbots verhandelt. Nach Meinung der Islamisten sind die Auftritte der exzentrischen Sängerin „pornografisch“ und verstoßen gegen die indonesische Kultur.
Die radikale Organisation Islamische Verteidigerfront (FPI) hatte damit gedroht, Muslime in Jakarta zu mobilisieren, um das Konzert zu verhindern. Ein Sprecher der Gruppe, die auch für ihre gewalttätigen Proteste bekannt ist, nannte die Konzertabsage einen „Sieg Allahs“. Die Gruppe lehne die von Lady Gaga geförderte „Kommerzialisierung von Frauenkörpern“ ab.
„Ich bin nicht enttäuscht, dass Lady Gaga ihr Konzert abgesagt hat. Ich bedauere, dass der Staat und einige in dieser Gesellschaft sich haben einschüchtern lassen“, sagte ein Fan auf Twitter. Fans der 26-Jährigen hatten zuvor gegen das Konzertverbot demonstriert. Die aus einer italienisch-katholischen Familie stammende New Yorkerin, die eigentlich Stefani Germanotta heißt, provoziert immer wieder mit extravaganten Outfits und schrägen Bühnenshows.
Etwa 88 Prozent der rund 240 Millionen Einwohner Indonesiens sind Muslime, die Mehrheit von ihnen ist moderat. Doch kleine radikale Gruppen sind in den vergangenen Jahren immer präsenter geworden. Es ist nicht das erste Mal, dass Lady Gaga Proteste in Asien hinnehmen muss. Vor ihren Shows in Südkorea und auf den Philippinen hatten konservative Christen gegen die Konzerte demonstriert. Lady Gagas Auftritte in Seoul und Manila fanden aber wie geplant statt.
Die mehrfache Grammy-Gewinnerin wird auch in Deutschland erwartet: Konzerte in Köln (4./5.9.), Berlin (20.9.) und Hannover (24.9.) sind geplant.
Leser*innenkommentare
broxx
Gast
Was bitte ist denn der "moderate Islam"? Sind das die, die nur sagen das die anderen Mohamedaner das richtig machen? Oder werfen die nur kleine Steine? Fragen über Fragen...
Lisken
Gast
Anstatt den Islamismus mit dem Hineis auf protestierende Christen zu relativieren und zu beschönigen, sollte man ruhig wahrheitsgemäß sagen, dass die Konzerte trotz der protestierenden Christen stattfanden!
Also:
Protestierende Christen -> das Konzert findet trotzdem statt und nichts passiert
Protestierende Islamisten -> das Konzert wird abgesagt, da man Schlimmeres befürchtet
Swilly
Gast
Liebe Monotheisten jeglicher Couleur,
Ihr könnt gerne in Euren Kirchen, Moscheen und Synagogen oder zu Hause zu Eurem Gott beten, an ihn glauben und Euer eigenes Leben nach uralten Büchern einrichten.
Hört aber endlich auf, das Leben anderer Menschen bestimmen und beeinlussen zu wollen und ihnen Vorschriften zu machen, wie sie zu Leben haben, welche Musik sie zu hören haben, wen sie lieben dürfen oder nicht....
Wenn ich im 21.Jahrhundert solche Artikel wie den obigen oder sowas hier:
https://blasphemieblog2.wordpress.com/2012/05/25/us-baptisten-pfarrer-schickt-schwule-und-lesben-in-internierungslager/
lesen muss, dann bekomme ich regelmäßig das große Kotzen!
Regionsfreiheit bedeutet auch: Freiheit von Religion!
Swilly
Gast
Liebe Monotheisten jeglicher Couleur,
Ihr könnt gerne in Euren Kirchen, Moscheen und Synagogen oder zu Hause zu Eurem Gott beten, an ihn glauben und Euer eigenes Leben nach uralten Büchern einrichten.
Hört aber endlich auf, das Leben anderer Menschen bestimmen und beeinlussen zu wollen und ihnen Vorschriften zu machen, wie sie zu Leben haben, welche Musik sie zu hören haben, wen sie lieben dürfen oder nicht....
Wenn ich im 21.Jahrhundert solche Artikel wie den obigen oder sowas hier:
https://blasphemieblog2.wordpress.com/2012/05/25/us-baptisten-pfarrer-schickt-schwule-und-lesben-in-internierungslager/
lesen muss, dann bekomme ich regelmäßig das große Kotzen!
Regionsfreiheit bedeutet auch: Freiheit von Religion!
SiegAllahs
Gast
Sind "kleine radikale Gruppen" von Muslimen imstande, der grossen "moderaten" Mehrheit ihre Meinung und Werte aufzuzwingen? Laut TAZ geht das in Indonesien. Geht das auch in anderen Ländern so einfach? Wie gross muss so eine "kleine radikale Gruppe" sein, damit sie im Land schalten und walten kann, wie sie will?