LBB-Datenskandal 3: Der letzte Krümel des Vertrauens
Kommentar
Es klingt nach einem fast unglaublichen Weihnachtsmärchen. Tausende hochsensible Daten von Kreditkarteninhabern der Landesbank Berlin landen auf dem Schreibtisch eines Chefredakteurs, weil zwei Paketkuriere Appetit auf Christstollen hatten. Und weil die sich gelinde gesagt strunzdumm benommen haben, um ihr Vergehen zu vertuschen. Darüber mag man fast noch lachen. Dann aber realisiert man, dass selbst die gute alte Sparkasse ihre Kundendaten genau solchen Kurieren überlässt. Und da bleibt einem der Christstollen glatt im Halse stecken.
In hochmodernen Zeiten ist jede Bank darauf angewiesen, umfangreiche Kontendaten zu speichern und zu verarbeiten. Ohne dies, das ist jedem Kunden klar, wäre es nicht möglich, auch noch im vorletzen Dorf Lateinamerikas Geld vom heimischen Konto abzubuchen. Für diesen Service gibt ein Kunde seine Daten dem Kreditinstitut seines Vertrauens.
Die LBB aber hat dieses Vertrauen leichtfertig verspielt. Zunächst einmal gibt sie die Daten zur Verarbeitung an eine Drittfirma. Dann setzt sie bei der Übertragung der heißen Ware eben nicht auf Typen wie den "Kurier des Zaren", der für die Überbringung einer Depeche sein Leben aufs Spiel setzt. Vielmehr lässt sie es zu, dass irgendein Subsubunternehmer die Pakete an Menschen aushändigt, denen man nicht mal ein Stück Kuchen anvertrauen darf.
Nicht einen Krümel mehr Vertrauen verdienen diejenigen, die die Daten ihrer Kunden aus der Hand geben. Die Landesbank samt ihrer Sparkasse hat mit der Kuchenkrise ihren guten Namen verzockt. Allerdings ist das Konkurrenzinstitut, das Datensicherheit tatsächlich garantieren kann, auch nicht am Markt. Wer sicher gehen will, dass keine Bank seinen Kontostand in die Welt hinausschickt, muss auf Kreditkarten verzichten. Zum Glück kann man seinen Christstollen noch bar zah
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