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Kunstpreis für Gerhard Richter

■ Maler von Japan ausgezeichnet

Tokio (dpa) – Der deutsche Künstler Gerhard Richter wird im Bereich Malerei mit dem japanischen Kulturpreis „Praemium Imperiale“ ausgezeichnet. Die als „Nobelpreis der Künste“ geltende Auszeichnung ist mit umgerechnet 223.500 Mark notiert. In der Begründung der Jury heißt es, Richter sei einer der „einflußreichsten und am meisten diskutierten zeitgenössischen Maler der Gegenwart“. Während einer Pressekonferenz in Tokio sagte der 65jährige: „Ich bin sehr stolz darüber, daß meine Bemühungen als Maler diese Auszeichnung bekamen.“

Richters Werk „Baader-Meinhof-Elegie“ sei „die umfangreichste und umstrittenste Neuformulierung der Vorstellung der zeitgenössischen Malerei“, heißt es in der Begründung der Jury weiter. Der aus Dresden stammende Künstler wurde in den 60er Jahren durch Bilder bekannt, die wie verwackelte Fotografien aussehen. Später konzentrierte sich Richter auf puristisch monochrome Bilder, um dann wieder in einen Farbrausch zu geraten. Auf der diesjährigen documenta wurde sein Zyklus „Atlas“ ausgestellt; eine Sammlung von Fotos und Zeichnungen, die teilweise als Vorlagen für seine Bilder dienten. In Tokio werden von Freitag an 44 Werke des Malers ausgestellt und zum Verkauf angeboten.

Mit dem japanischen „Praemium Imperiale“ werden seit 1988 Künstler für ihr Lebenswerk prämiert. Seit Bestehen des Preises wurden insgesamt 47 Künstler ausgezeichnet. Unter ihnen der Regisseur Federico Fellini und die Reichstagsverhüller Christo und Jeanne Claude.

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