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Kulturprojekt sucht neuen OrtBMW verfährt sich in Kreuzberg

Nach dem Rückzug des Kunstprojekts BMW Guggenheim Lab aus Berlin-Kreuzberg wird diskutiert, ob der Kiez zu einem Hort der Intoleranz geworden ist.

Hier sollte das Lab hin: Brache an der Cuvry-Straße. Bild: dpa

Mal wieder Kreuzberg. Dauerattacken auf die Nobel-Carlofts, Steinwürfe auf die O2-Arena, Hassdebatten gegen Touristen. Und nun das „BMW Guggenheim Lab“, vertrieben vom Spreeufer.

Schon tobt die Debatte: Kreuzberg, Insel der Intoleranz? Da wettert Innensenator Frank Henkel (CDU) gegen „Chaoten“ als „Standortrisiko für Berlin“. Verurteilt der Regierende Klaus Wowereit (SPD) die „plumpen Drohungen“ gegen ein Projekt, dem die Stadt „den roten Teppich ausrollen“ müsse. Spricht Tourismuschef Burkhard Kieker von „einzelnen Kreuzberger Gruppen“, die zum Problem würden.

Was war geschehen? Am Montagabend erklärte die New Yorker Guggenheim-Stiftung den Rückzug ihres „BMW Guggenheim Lab“ aus Kreuzberg – „in Folge von Drohungen gegen das Projekt“.

Kunst & Konzerne

BMW ist dabei gescheitert, auf der Welle der Coolness mitzureiten und ein bisschen vom Rebellen-Image Kreuzbergs für die eigene Marke abzugreifen. Andere Konzerne machen es klüger - und sind, mehr oder weniger offen, seit langem als Förderer von Alternativ-Kultur im Kiez präsent.

Adidas gab 2009 etwa den UrbanArtGuide für Berlin heraus, eine App fürs Handy, die auf Spuren von StreetArt-Künstlern in Kreuzberger Hinterhöfe und andere Alternativorte führt. Zur WM 2006 kooperierte Adidas mit der Bar25, damals angesagte Alternative-Party-Location am Spreeufer. Der Zigaretten-Konzern Philipp Morris unterstützte von 1993 bis 2004 das Stipendiatenprogramm des Künstlerhauses Bethanien, der Karneval der Kulturen wird unter anderem vom Bierhersteller Corona gesponsert. Die StreetUniversity, ein Projekt für Jugendliche, das auch Musik- und Straßenkunstprojekte anbietet, wird von staatlichen Stellen und Kultureinrichtungen, aber auch von DaimlerBenz, O2 und Microsoft unterstützt.

Klassisch ist das Sponsoring durch Konzerne auch in der Rap- und Skater-Szene. Nur wenige Berliner Festivals werden nicht von Modelabeln, Musikkonzernen oder Getränkeherstellern gesponsert - ganz groß ist dabei etwa Red Bull, der unter anderem Turniere und HipHop-Wettbewerbe für Mädchen organisiert. (js)

Auf der Brachfläche Schlesische Ecke Cuvrystraße unweit der Oberbaumbrücke wollte das Kulturprojekt ab dem 24. Mai neun Wochen lang mit Künstlern, Architekten und Aktivisten über „urbanes Leben der Zukunft“ diskutieren. Passé. Man könne das „Risiko gewalttätiger Übergriffe nicht eingehen, wie sie von einer kleinen Minderheit angedroht wurden“, begründet die Stiftung ihre Flucht.

Die Polizei konkretisiert: In einer Gefahrenanalyse habe man mitgeteilt, dass aufgrund von Aufrufen im Internet mit Sachbeschädigungen, „in erster Linie Farbschmierereien“, auch Steinwürfen zu rechnen sei, so ein Sprecher. Man habe einen Wachschutz vorgeschlagen. Auch könnten Veranstaltungen „lautstark“ gestört werden. Angriffe auf Personen seien aber nicht zu erwarten.

Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) hätte sich von der Stiftung eine andere Entscheidung gewünscht: „Ein offensiver Umgang mit der Kritik wäre besser gewesen.“ Gleichzeitig hätten die Gegner „eine große Chance vertan und sich selbst geschadet“. Das „Lab“ hätte eine gesamtstädtische Debatte anstoßen können. Aber Kreuzberg als Hort der Intoleranz? Schulz verneint. „Kritisch diskutieren ist doch etwas Positives.“

Seit Wochen hatten Kreuzberger aus dem Anti-Mediaspree-Umfeld gegen das „Lab“ gewettert. Das Projekt sei ohne Mitsprache der Anwohner entstanden, eine „Imageveranstaltung des BMW-Konzerns“ und privatisiere ein Stück Spreeufer. Den Rückzug nennt Initiativensprecher David Kaufmann nun einen „super Erfolg“: „BMW hat erkannt, dass seine Show im Kiez politisch nicht durchsetzbar ist.“ Dass mit körperlicher Gewalt gedroht worden sei, bezeichnet Kaufmann als „Lüge, um das Gesicht zu wahren“. Intoleranz? Aber ja, so Kaufmann – wenn es gegen Aufwertung und Kapitalinteressen gehe. „Wenn Kreuzberg durchgentrifiziert wird, kann auf zivilen Ungehorsam nicht verzichtet werden.“ Und über zukünftiges Leben diskutiere man „gerne ohne BMW“.

Genau diese Haltung macht Christoph Tannert, Geschäftsführer des Künstlerhaus Bethanien, wütend: „Es gibt in Kreuzberg eine Besserwisser-Ideologie, die allen schadet.“ Er selbst verließ 2010 das besetzte Bethanien im Streit mit Autonomen. Deren „Linksdogmatismus“ bestimme zunehmend, welche Meinungen vertreten werden dürften. Auch Tannert kritisiert das „BMW Guggenheim Lab“, das sich „mit einem Weltbeglückungsanspruch in Szene“ setze. „Diese Kritik kommt aber nicht mit dem Knüppel der Vertreibung daher.“

Von einer „unschönen Situation“ spricht Ralf Gerlich von den Kreuzberger Piraten. „Mehr Kommunikation“ hätte die verhindern können. Gerlich verweist auf den Bürgerentscheid Mediaspree. 87 Prozent der Friedrichshain-Kreuzberger hatten 2008 gegen eine Spreeufer-Bebauung gestimmt. "Gefolgt ist daraus nichts." Nun, so Gerlich, fühlten sich die bestätigt, die auf Drohungen statt Dialog setzten. "Das hätte so nicht kommen müssen."

Für die Guggenheim-Stiftung dürfte der Kreuzberger Aufstand ein Déjà-vu sein. Schon beim Auftakt der „Lab“-Tour in New York im August 2011 gab es Proteste – die Stiftung hielt sie damals aus. Man werde „auf jeden Fall“ einen neuen Standort in Berlin suchen, heißt es nun. Wo, sei noch offen. Diskutiert wird der Pfefferberg im Prenzlauer Berg. Den hatte die Stiftung schon mal ins Auge gefasst, sich dann aber für das unangepasstere Kreuzberg entschieden – zu unangepasst vielleicht.

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56 Kommentare

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  • G
    Gerda

    Ich glaube nicht, daß die Leute, die heute lautstark protestierend das Wort ergreifen und von "Gentrifizierung" quasseln, wirklich planen, bis an ihr Lebensende in Kreuzberg zu leben. Für niedrige Mieten für die gesamte Kreuzberger Bevölkerung engagieren die sich auch nicht, sondern nur für die Beibehaltung der zur Zeit noch eigenen niedrigen Miete oder Gewerbemiete für ihre kreativen Berufs- und Einkommensziele. Die ziehen eines Tages weiter!

     

    Spätestens dann, wenn sie mit ihrem "Ego", mit ihrer Kreativität, marktwirtschaftlichen Innovation, ihren akademischen Graden und vielversprechenden Künsten genügend Geld gescheffelt haben - auch mit Hilfe von Sponsoren! - , ziehen diese Leute ab in die Toskana oder Lüneburger Heide. Dort wollen sie zufrieden alt werden! Wetten?

     

    P. S.

    Für neues, zukünftiges urbanes Leben, Wohnen und Arbeiten bietet sich doch schon seit Jahren das "Tempelhofer Feld" an! Oder die "Brachen" in Neukölln und im Wedding.

     

    Steigen die Mieten in Kreuzberg noch weiter an und verändern durch zunehmenden hinzuziehenden Wohlstand den Stadtteil, ziehen die Menschen einfach weg in die Gegenden, die noch Wohnungen mit niedrigen Mieten anbieten. Das ist ein natürlicher, logischer Vorgang. Die Menschen mit sehr niedrigem Lebensstandard werden Kreuzberg keine einzige Träne nachweinen, weil ihnen zuallerst die niedrige Miete wichtig ist und nicht unbedingt ein Stadtteil.

  • O
    ole

    Ich finde die Diskussion 'unsäglich albern'.

     

    Hier ging es lediglich darum, daß eine BRACHE! neun Wochen lang genutzt werden sollte. Nicht mehr, nicht weniger! Dieses Vorhaben hätte weder eine spätere Bebauung mit bsw. Wohnungen und/oder Gewerbe und der damit verbundenen Schaffung von Arbeitsplätzen verhindert, noch hätte es andere Leute danach von einer sinnvollen Nutzung abgehalten.

     

    So bleibt es weiterhin eine Brache und hat erst recht keinen Mehrwert für die Stadt. Eine Brache schafft ebenfalls keine Arbeitsplätze. Eine Brache generiert auch keine Steuern. Eine Brache interessiert sich auch nicht für die soziale und ökologische Stadtentwicklung. Auf einer Brache gibt es keine Currywurst. Sie ist einfach da.

     

    Nur die Köter freuen sich über ihr riesiges 'Scheißareal'. Aber die verstehen eh die dümmliche Klassenkampfrhetorik ihrer Herrchen nicht.

  • LL
    @ lara müller

    jetzt sind sie aber auf propaganda reingefallen

     

    nicht bmw wollte mit den menschen über stadtentwicklung sprechen, sondern alle interessierten sollten miteinander in einem von bmw und guggenheim zur verfügung gestellten raum miteinander reden

     

    dass es aber in berlin (und auch anderswo) eine kleine minderheit gibt, die von miteinander reden garnichts halten, sondern lieber fäuste bzw. steine sprechen lassen, ist bekannt und wurde nun wieder bestätigt.

     

    ob ein begegnungsort, an dem menschen miteinander sprechen, den kreuzbergern etwas bringt, hätte man vielleicht besser die kreuzberger selbst beurteilen lassen sollen statt mit gewaltandrohungen vollendete tatsachen zu schaffen. wenn sie der meinung sind, ihnen bringt sowas nichts, müssen sie ja nicht dahingehen. schade nur, dass leute wie sie mit ihrem eingeschränktem horizont nun anderen menschen die möglichkeit genommen haben, es auszuprobieren.

  • LM
    lara müller

    @ IJoe

     

    Was für eine dämliche Hetze!

     

    Sie sind falsch informiert.

     

    Bei weitem nicht nur Menschen, für die es skandalöserweise keine Arbeitsplätze in unserer Gesellschaft gibt, sind gegen das Propaganda-BMW/Guggenheim-Lab in Kreuzberg !

     

    Außerdem, was soll dieser BILD-Zeitungsquatsch von wegen "Stütze streichen"?

     

    Haben Sie schon mal davon gehört, dass Hartz IV nicht zum Überleben reicht, dass es gegen die Verfassung verstösst und dass die betroffenen Menschen außerdem bewusst durch ein ausgefeiltes Hartz-IV Schikanesystem fertig gemacht werden und sie zu niedrigst bezahlter Zwangsarbeit gezwungen werden?

     

    Vernünftige Leute bekämpfen die Arbeitslosigkeit und nicht die Arbeitslosen!

     

    Das BMW/Guggenheim-Lab hätte übrigens in Kreuzberg nicht einen einzigen Arbeitsplatz geschaffen. Es hätte niemandem hier in Kreuzberg etwas gebracht ausgerechnet mit einem Autokonzern über Stadtentwicklung zu diskutieren.

     

    Autokonzerne interessieren sich nämlich für den Verkauf von mehr Autos.Das wars.

     

    Eine soziale und ökologische Stadtentwicklung interessiert sie nicht.

     

    It´s the neoliberalism, stupid!

  • K
    K.H.Seelmann

    Ich finde es merkwürdig, dass hier fast nur über das "warum" und nicht über das "wie" gesprochen wird. Warum ein paar Leute das Projekt nicht wollen, ist doch nur zweitrangig hinter dem eigentlichen Skandal: wie es verhindert wurde.

    Unabhängig davon, ob ich es nun als nützlich oder nutzlos ansehe und wie ich nun die Intentionen von BMW oder Guggenheim bewerte, finde ich es einfach nur abartig, wenn eine kleine Handvoll selbsternannter Kiezkönige ihre eigene Einstellung zu diesem Projekt allen anderen Bewohnern in Form von Gewaltandrohungen aufpresst. Es gab kein massenhaftes aufbegehren der Bevölkerung gegen das Projekt, sondern schlicht und einfach die Androhung von GEWALT durch ein paar Wenige. Die meisten scheinen sich noch nicht bewusst zu sein, dass Berlin damit direkt zurück zum Mittelalter und dem Recht des vermeintlich Stärkeren gegangen ist. Das ist beschämend.

  • H
    Hans

    @El Lissitzky

     

    Im gleichen Interview sagt der aber auch: "Wir geben zu, dass das Auto seine Grenzen hat, daher sprechen wir von multi-modaler Mobilität. Individuelle Mobilität wird vernetzt. Zum Beispiel mit öffentlichen Verkehrsmitteln"

     

    Ich habe kein Auto, bin Fahrradfahrer und ÖPNV-Nutzer. Und auch wenn ich ahne, dass Großunternehmen nicht plötzlich aus altruistischen oder ökologischen Gründen andere Geschäftsfelder suchen, sondern dies langfristig aus Profitgründen tun (was übrigens der Interviewer auch anspricht), kann es doch förderlich sein, wenn solche Annäherungen geschehen, und wäre es doch gut, wenn man mit dem Anderen spricht.

  • EA
    @Enzo Aduro

    Siemens wird schon seinen Grund dafür haben, dass es seine Konzernzentrale nun schon seit Jahrzehnten in München hat und nicht z.B. nach dem Mauerfall zurück nach Berlin gegangen ist (hätter sicher einige Millionen an Fördermitteln gegeben). Dafür müssen die Münchener nicht dankbar sein, darauf können sie stolz sein.

     

    Du findest also, was keine Arbeitsplätze schafft und keine Gewerbesteuer bringt, ist nutzlos. Na dann lass uns mal ganz schnell jede Menge kultureller Einrichtungen oder Grünflächen in der Stadt plattmachen! Es ist dir offensichtlich auch entgangen, dass das Ding nur einen Monat dort stehen sollte und auch nicht deswegen, weil das Grundstück potentiellen Investoren schmackhaft gemacht werden müsste.

     

    Typisch deutscher Michel: Bloß nicht auf irgendwas Neues einlassen ohne vorherige Kosten/Nutzen Rechnung. Die versiffte Brachfläche ist schon dort, setdem wir denken können, wozu also dort Experimente machen und was anderes ausprobieren. Witzigerweise ist diese Mentalität, die man eigentlich in anderen Regionen vermutet, im angeblich so kreativen und weltoffenen Berlin am stärksten Ausgeprägt.

  • H
    Helga

    Also erstmal entspannt bleiben: Kreusberg war, ist und bleibt ein sehr cooler Stadtteil mit enormen Wachtstumsaussichten, deretwegen die Mietpreise auch weiterhin rasant steigen werden - da ziehen viele hin, vor allem viele "hippe" Berliner, also steigt die Nachfrage, also steigt der Preis, alles ganz normal. Kreuzberg hat auch keine besonders hohe Arbeitslosigkeit, keine besonders hohe Migrantenquote, eigentlich nichts besonderes außer, dass es eben ein echt gutes Viertel mit echt coolen Häusern ist. In den Häusern, die besetzt sind bzw. waren will eh keiner wohnen. Ärgerlich ist nur, dass die 0,01 % der ultra-nervigen, stinkfaulen Randalemacher aus Kreuzberg jetzt den ganzen Stadtteil in Verruf bringen. M.E. sollten die Kreuzberger auch gegen die sehr laute, aber auch sehr kleine Minderheit der Krawallbrüder- und Schwestern zu Felde ziehen. Diese Art der faschistoiden Intoleranz hat keine Toleranz verdient.

     

    Der Artikel an sich ist für taz-Verhältnisse übrigens ganz gut, könnte man echt drüber diskutieren - nicht so dümmlich wie 95 % der anderen taz-Artikel.

  • T
    Tom

    Einfach nur armseelig die Rechtfertigungsversuche hier:

     

    Nach dem Motto: Nur weil hier ganz zufällig eine jüdische Stiftung vertrieben wurde, sind wir noch lange keine Antisemiten. Wie man sowas betrachtet, hängt wohl immer sehr vom Standpunkt ab. Ich stelle mir mal eben vor, die Gewaltandrohung wäre zufällig von irgendwelchen Nazideppen gekommen. Die Empörung wäre gigantisch, das Thema BMW würde nicht einmal erwähnt und durch ganz Kreuzberg würden Guggenheim-Solidaritäts-Lichterketten ziehen.

     

    Das Experimental Branding Geschwafel ist noch lachhafter. Will jetzt ein kleiner Haufen von Spinnern darüber entscheiden, ob wir ein Museum besuchen dürfen, für das ein Industrieller Bilder gespendet hat, einen Film gucken dürfen, in dem eine Autofirma Product Placement betreibt, mit einem Bus fahren dürfen, auf dem ein Baumarkt seine Werbung klebt etc.?? Was soll die Anmaßung? Geben die dann konsequenterweise auch ein Verbot heraus, an Antifademos teilzunehmen, weil man dort evtl. zu viel North Face Branding oder die drei Streifen von Adolf Dassler sehen könnte.

  • I
    IJoe

    Ist doch ganz einfach: den arbeitsscheuen Kreuzbergern die Stütze streichen.

    Dann haben diese Diskussionen ein Ende.

  • PK
    Peter Kunze

    @Biemösl: Das Argument, dass Bayern auch mal Empfängerland war, ist mittlerweile auch schon 30 Jahre alt-> langweilig. Im übrigen wohne ich selber in einem Empfängerland und auch kein gebürtiger Bayer. Interessant das gleich solche Vorurteile hochkommen und das in der TAZ! @ENZO Aduro: Dafür habt ihr aus Hamburg die Welt- und die Bildzeitung bekommen :-)) Ausserdem baut Siemens schöne Turbinen in BERLIN

  • SM
    Stephan Mirwalt

    HaHaHa

     

    Kreuzberg schaut mal wieder in die Röhre oder besser nur mal wieder ins leere Bierglas.

     

    Anstatt hier ein Win-Win-Geschäft mit BMW abzuschließen sind die Kreuzberger hier wieder die Looser.

     

    Ich fahre auch nur mit dem Auto und empfinde Fahrradfahrern gegenüber nichts als Verachtung.

  • EA
    Enzo Aduro

    @nihi.list

     

    Die Siemens AG wurde in Berlin-Kreuzberg gegründet.

  • EL
    El Lissitzky

    BMW Marketingchef Ellinghaus:

     

    "Mit der Experimental branding-Strategie, und ganz konkret mit dem BMW Guggenheim Lab, möchten wir jene ansprechen, die heute vielleicht noch keine besondere Affinität zur Marke BMW haben - möglicherweise dem Auto sogar ambivalent gegenüber stehen."

     

    Beitrag im Manager Magazin.

     

    Das Marketing-Experiment ist gescheitert!

     

    Nur leider werden jetzt wieder die Vorzeichen des Scheiterns geschliffen. Im Kommentar von Marcus Jauer (FAZ), wird reflexhaft und dezdiert auf die "juedische Stiftung" hingewiesen, die vertrieben wurde. Es ist einfach unglaublich. Da wird aus der Kritik an einer offensichtlichen "Experimental branding-Strategie" mal schnell eine rot lackierte SA. Das a priori des Scheiterns (im Marketingsinn) wird mit dem "autoritaeren Karakter" der Gegner entschuldet.

    Als ob bunte Farbbeutel sich zu automatisch zu gelben "Judensternen" formen wurden.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Schwabe

     

    Beim Mercedes-Vertriebszentrum (für ganz D) stimme ich Ihnen zu. Das man die mit dem Baurecht so geärgert hat und nicht im gegenteil ermutigt hat noch ein paar Büroquadratmeter (für mehr Arbeitsplätze, zumindest langfristig) zuzubauen ist echt ärgerlich. Weil Mercedes schafft hier Jobs. Und zahlt Gewerbesteuer.

     

    Das BMW-Ding wäre aber eher Platzverschwendung gewesen. Ohne Jobs. Ohne Steuern. Die Fläche ist direkt an der Spree, die braucht keine weitere Promotion. Es ist ja nicht so das die jetzt brach bleibt. Investoren stehen da schlange, da bin ich sicher.

  • S
    standtortrisiko

    Toll wie weit verbreitet die taz vom rechten bürgertum gelesen wird. Vielleicht färbt sie ja auch irgendwann mal ab. Es wäre den rechten krakelern zu wünschen. Es ist wunderbar wie ihr geifert. Gefällt mir gut!

     

    Was mich betrübt ist mit zu bekommen wie unquallifiziert mit begrifflichkeiten um sich geworfen wird. Wer in der extremisdebatte über die fam-ministerin nicht hinauskommt macht mich traurig.

     

    Aber fröhlich stimmt es mich wenn solche 'aufgeklährten weltbürger' wie ihr nicht nach berlin kommen. Dann ist mehr platz für tolle gäste hier.

     

    So und nun ärgert euch noch ein wenig über mich, ich mach das was der baum macht wenns borstenvieh kommt.

     

    Venceremos

  • EA
    Enzo Aduro

    @Salomon

    Quark, jetzt Antisemitismus herzuziehen. Der Namensteil Guggenheim ist sicher für 95% der Befürworterstimmen zu deuten.

     

    Das BMW das nicht im Logo hat ist unerheblich. Es ist Teil des Namens. Kreuzberg würde dadurch zur Werbefläche. An sich nicht schlimm. Aber Kreuzberg hat letztendlich nichts davon.

     

    Wir reden hier von Innenstadtflächen. Die sind von Natur aus knapp.

    Ich finde es viel Skandalöser das die Mercedes-Vertriebsverwaltung auf der anderen Spreeseite ein paar 100m weiter ihren Turm kleiner machen musste. Nicht wegen "Randaleandrohung", sondern über den klassischen Weg. Immerhin schafft Mercedes Arbeitsplätze. BMW/Guggenheim nicht. Und Arbeitsplätze ist das was wir brauchen. Arbeitsplätze und Gewerbesteuer. Alles andere ist Mumpitz. Es wäre eben kaum Werbung für Berlin gewesen.

     

    Sie können mir als "Preußen" jetzt Antibavarismus vorwerfen :-)

  • P
    P.Haller

    Ach @claudi,

    willste denn jetzt den K-Bergern Antisemitismus vorwerfen ? Nur weil irgendwo Guggenheim draufsteht und der mal ein Jude war ?? Blöder geht's wirklich nimmer.

    (Provinzdödels, würde ich mal sagen).

     

    Ansonsten würde mich schon mal interessieren, was denn nu die Kreuzberger so böses gemacht haben?

    Is irgendwas passiert ? Oder haben nur einige laut gedacht ? Oder wie und was denn nu ??

     

    Ich denke mal, dass viele von diesen Berlin-Bashern eigentlich gar nicht wissen, was denn nu Sache ist, genausowenig wie diese Zeitgenossen von diesem Lab-Dingens. Bleibt doch mal cool !!

  • EL
    El Lissitzky

    BMW Marketingchef Ellinghaus:

     

    "Mit der Experimental branding-Strategie, und ganz konkret mit dem BMW Guggenheim Lab, möchten wir jene ansprechen, die heute vielleicht noch keine besondere Affinität zur Marke BMW haben - möglicherweise dem Auto sogar ambivalent gegenüber stehen."

     

    Beitrag im Manager Magazin.

     

    Das Marketing-Experiment ist gescheitert!

     

    Nur leider werden jetzt wieder die Vorzeichen des Scheiterns geschliffen. Im Kommentar von Marcus Jauer (FAZ), wird reflexhaft und dezdiert auf die "juedische Stiftung" hingewiesen, die vertrieben wurde. Es ist einfach unglaublich. Da wird aus der Kritik an einer offensichtlichen "Experimental branding-Strategie" mal schnell eine rot lackierte SA. Das a priori des Scheiterns (im Marketingsinn) wird mit dem "autoritaeren Karakter" der Gegner entschuldet.

    Als ob bunte Farbbeutel sich zu automatisch zu gelben "Judensternen" formen wurden.

  • G
    gruenwald

    @Salomon

    Die Marketing-Industrie ist wesentlich weiter als Sie. Nike hat es in der Vergangenheit schon ziemlich erfolgreich geschafft, für Sportartikel zu werben, ohne das Label in den Vordergrund zu stellen. Der Trick ist das "Experiential Branding" oder "Experiential Makreting". Dabei organisiert BMW oder Nike oder sonstwer Veranstaltungen und gemeinsam erfahrbare Erlebnisse (eine Veranstaltung in dem Lab usw.), bei denen geschulte Opinion Leaders das Markenimage kommunizieren und verkörpern sollen. Bei Nike waren das z.b. öffentliche Basketballtourniere, wo hier und da ein Nike-Schuh dezent getragen wurde. Der Clou ist nun, dass Kunden sehr mittelbar und indirekt an die Marke gebunden weden sollen. Die "experiences" werden dann in TV-Werbespots oder in den Printmedien wiederholt und so beim Kunden in Erinnerung gerufen. Marketing funktioniert heute wesentlich subtiler, um bisher noch nicht erschlossene Kundensegmente anzusprechen.

    Was sich hier anhört wie Verschwörungstheorie, sind seit Jahren umgesetzte Ideen der Marketingexperten.

  • B
    Biermösl

    @nihi.list, @vorp: Ja ja, das ist die Standard-Antwort: Die haben was draus gemacht. Sicher, wurde auch Zeit nach 40 Jahren... das wiedervereinigte Berlin hat im Vergleich dann ja noch ein gutes Zeitpolster, um "aufzuschließen".

  • E
    Exberliner

    Die Kiezarmee erinnert mich in ihrem Handeln immer wieder an Hunde, die an jede Ecke pinkeln, um ihr Revier zu markieren.

    Wenns nicht so peinlich für die Stadt wäre, müsste man über diese hinterwäldlerischen Typen eigentlich lachen.

  • R
    Renate

    Sind die Grünen geschmiert?

     

    Soso, der Bezirksbürgermeister Schulz von den Grünen sagt, die Gegner hätten „eine große Chance vertan und sich selbst geschadet“. Das „Lab“ hätte eine gesamtstädtische Debatte anstoßen können."

     

    Also, so ein Unfug!

    Sind die Grünen als seit langem dominierende Regierungspartei in Friedr.-Kreuzberg denn nicht fähig in Friedr.-Kreuzberg mit den BürgerInnen, ohne das von BMW finanzierte Lab, in Veranstaltungen über die künftige Stadtentwicklung zu diekutieren???

     

    Dafür brauchen wir doch keinen Autokonzern!

    Was für ein Trauerspiel!

     

    Ich finde es gut, dass BMW nicht nach Kreuzberg kommt. Denn der Autokonzern hätte sowieso nur Propaganda für eine Auto-lastige Verkehrs- und Stadtentwicklungspolitik gemacht und den Menschen vor Ort hätte das gar nicht gebracht. Im Gegenteil:

    Ein weiteres Grundstück wäre aufgewertet worden, also die Gegend wäre nach dem BMW -Pseudo-Kulturgetue noch teurer geworden (Gentrifizierung).

     

    Gegen den Mediaspree-Bürgerentscheid waren die Grünen 2008 auch. Den Bürgerentscheid hatten die BürgerInnen gegen den Willen der Grünen durchgesetzt. Und sie haben ihn zum Entsetzen der Grünen gewonnen.

     

    Anschließend haben sich die Grünen rangehängt und so getan, als seien sie ganz doll gegen das Investorenprojekt Mediaspree. Dann haben sie die Initiative Mediaspree versenken in einem bezirklichen Sonderausschuss verarscht und sich öffentlich als KämperInnen für den Uferweg aufgespielt, den die BürgerInnen gegen den Willen aller politischen Parteien haben wollen und jetzt wohl auch kriegen - dank der Initiative Mediaspree versenken.

     

    Ich frage mich wirklich, was an den Grünen noch "grün" sein soll.

     

    Sind die Grünen die neue Auto-Partei?! Bärbel Höhn ist ja im TV in einer Diskussion mit einem Abgeordneten der Piratenpartei auch schon mal schwer für Autos eingetreten.

     

    Sind die geschmiert, oder was?

    Soziale und ökologische Satdtentwicklungspolitik bei den Grünen? Fehlanzeige!

    Unter den Grünen wird der Bezirk immer Baum-freier und immer mehr zugebaut mit Eigentumswohnungen etc. Arme müssen weg ziehen. Und die grünen schleimen sich an einen Aurtokonzern und an andere Investoren an.

  • S
    Salomon

    Wer sich die Bilder vom BWWGuggenheimLab ansieht, wird schnell erkennen, dass dort nirgends das Firmensymbol des Autobauers klebt, keine riesigen Werbeplakate hängen und auch keine Showrooms für Luxuswagen integriert sind. Das BMW-Bashing ist also augenscheinlich lediglich ein bequemer Vorwand, um die eigentlichen Intentionen hinter irgendetwas "Sozialem" zu verstecken. Fragt sich nur, worum geht es wirklich? Die in der "alternativen", "autonomen" Spießerszene bekannte Angst vor jedem, der nicht ins Weltbild passt und sich in der Nachabrschaft niederlassen will oder der in der linken Szene meist noch versteckt geäußerte aber auch bekannte Antisemitismus (Guggenheim = jüdisches Großkapital)? Es darf spekuliert werden.

  • S
    Schwabe

    Großkonzerne aus Bayern oder dem Schwabenland (siehe Mercedes-Hochhaus an der Spree) wollen Arbeitsplätze in die Subventions- und Provinz- Metropole Berlin bringen und sorgen dabei auch noch für Mietsteigerungen? Das geht ja mal garnicht!

    Wenn vor die Wahl gestellt zwischen 1) billig wohnen + gelegentlich gebrauchte BVG-Tickets verkaufen und 2)8h-Jobs + mehr Miete weiß der Berliner ziemlich genau, wofür er sich entscheiden muss.

     

    Bei diesem Thema fällt mir immer wieder das Harald Schmidt Zitat ein: "Wer zum Pullern übern Hof geht, vergisst schon mal, dass ohne schwäbische Fähigkeiten ganz Berlin nichts anderes wäre als die Außentoilette der Republik."

  • N
    nihi.list

    @Biermösl

     

    Unqualifizierter Vorwurf an Peter Kunze.

     

    Richtig, Bayern war lange Empfänger. Aber man kann sagen was man will. Die haben etwas daraus gemacht.

     

    Anstatt sich über Bayern aufzuregen sollte man denen in dieser Hinsicht besser nacheifern.

  • EA
    Enzo Aduro

    @Peter Kunze

    Bedankt euch erstmal das Ihr Siemens habt.

  • EE
    @ ella bloch

    Dein Beitrag past wie die Faust aufs Auge zu dem, was @claudi um 10:11 Uhr geschrieben hat.

     

    Wenn du nur ein klein wenig nachgedacht hättest, wäre dir in den Sinn gekommen, dass die Guggenheims bei den braunen Genossen in Schöneweide genauso unbeliebt wären wie bei ihren roten Gesinnungsbrüdern in Kreuzberg.

  • V
    @Vorp @Biermösl

    @Vorp

    Du hast da etwas falsch verstanden. Die Intention war glaube ich kein Diskussionsort: "Großkonzern gegen Prekariat", sondern einen Ort zu schaffen, an dem Menschen miteinander reden können völlig unabhängig von ihrer Herkunft, Standesdünkel etc.

     

    Mit deinem Einwurf stehst du in guter alter deutschen Tradition: Unwissenheit gepaart mit der Angst vor allem Neuen/Fremden ergab schon immer eine explosive Mischung

     

    @Biermösl

    Den entscheidenden Schritt hast du nicht bis zu Ende gedacht: Die Bayern haben es durch Ablegen ihrer Dorfmentalität und durch Ärmel-Hochkrämpeln geschafft, vom Empfänger zum Geber zu werden. Einige Berliner dagegen fühlen sich scheinbar in ihrer Rolle sehr wohl und tun, wie man sieht, alles dafür, dass sich nichts daran ändert.

  • B
    broxx

    @ella bloch

     

    Ach Ella, nicht jeder der eine andere Meinung hat ist ein Neonazi...

    Einfach mal die linke Hasskappe abnehmen und mit offenen Augen durch die Welt gehen.

    Das mit dem Schampus ist allerdings ne gute Idee.

    Einen schönen Tag noch

  • M
    merlberlin

    in den medien wird weiter wiedergegeben, dass schulz den rückzug von bmw/guggenheim bedauert. wie denn nun? herr schulz hat bereits im halbherzigen umgang mit den bebauungsplänen von "media spree" gezeigt, dass es ihm mitnichten um eine soziale gestaltung des stadtraumes geht, sondern er im zweifel hinter die grossinteressen von senat und investoren zurücktritt. bei künftigen wahlen wird er sich daran erinnern lassen dürfen.

    das vorläufige scheitern des bmw-labs am geplanten standort an der schlesischen strasse ist nur ein zeichen dafür, dass die stadtentwicklung an der grenze zwischen friedrichshain und kreuzberg alles andere als konfliktfrei verläuft. hier ist erneut zu erwähnen, dass es bereits der rot-rote senat unter dem damals bereits allgegenwärtigen spardiktat war, welcher den neubau kommunal geförderter wohnungen in berlin auf null gesetzt hat. unweit vom kiez um die schlesische strasse liegt in der reichenberger strasse das inzwischen realisierte bauprojekt für hochverdiener "carlofts", welches einer "autoaffinen zielgruppe" (so sinngemäss vor zeiten ein vermarkter des projektes im interview) ihre wohnwünsche mit edelkarre auf dem balkon verwirklichen sollte. eigentumswohnungen ab 500.000 euro aufwärts kann sich auch heute in dem teil kreuzbergs keiner der alteingesessenen bevölkerung leisten. wenn ein autokonzern unter dem vorwand einer "kreativen zukunftsgestaltung" sich genau in der nähe eines konkurrenten aus dem oberklassesegment an der anderen spreeseite niederlassen will und auf jene "autoaffine", urbane "zielgruppe" schielt - mit der sich sein stadtraum-design-laborarium beschäftigen sollte, dann hat das mit kreativer stadtgestaltung, zukunftsvisionen und diskussionsprozess wenig zu tun. hier sollen schlicht claims der kapitalistischen stadtverwertung berlins abgesteckt werden. rot-schwarz im land werden dabei noch von grün im bezirk unterstützt. armes, reich-werdendes berlin.

  • EB
    ella bloch

    @broxx:

     

    das bmw-image-lab muss nicht zwingend in kreuzberg entstehen. es würde deutlich mehr sinn machen, für bmw, nach oberschöneweide zu gehen, mit den dort agierenden neonazis ins gespräch zu kommen, die eigene vergangenheit endlich gemeinsam aufzuarbeiten und dann mit wowereit, gästen, gästen wie dir und co beim schampus auf eine stadtentwicklung der zukunft ohne neonazis anzustoßen;-)

  • B
    Beteigeuze

    Was wolle dieses böse Lab eigentlich, daß die Emotionen der "Zivilcouragierten" so hochkochen?

     

    "...ab dem 24. Mai neun Wochen lang mit Künstlern, Architekten und Aktivisten über „urbanes Leben der Zukunft“ diskutieren."

     

    Also das geht ja garnicht.

    In offenen Diskussionen- also in denen auch "Nicht- Autonome" zu Wort kommen- könnten ja auch Positionen vertreten werden, die dem linken Lebensentwurf widersprechen.

     

    Das wäre ja noch schöner... klar, daß man da zu Steinen greifen muß.

  • B
    Biermösl

    @Peter Kunze:

     

    kein Berlin thread ohne eine unqualifizierte Äußerung von einem Maestro aus Posemuckel. Bayern war 40 Jahre lang ohne Unterbrechung Empfängerland für Milliardensubventionen aus anderen Teilen der Republik. Also, wie man dort zu sagen pflegt, einfach mal nonchalant "de Fotzn hoidtn". Danke.

  • G
    G.Hellweg

    „Kritisch diskutieren ist doch etwas Positives.“

    Lieber Herr Schulz, die Chance auf kritische Diskussion hätte für alle Beteiligten innerhalb des "Labors" bestanden. Gewaltandrohungen sind wohl eher keine Art der kritischen Diskussion. Wer hat eigentlich die anderen Millionen Berliner gefragt, ob es in Ordnung ist, dass ein paar Hundert Blockwarte das Projekt durch Gewaltandrohungen verhindern? Ist das Ihr Demokratieverständnis?

  • V
    Vorp

    Zwischen einem Großkonzern und Gentrifizierungsbedrohtem Stadtprekariat gibt es ein großes Problem, wenn sie "in Ruhe" und "kritisch" miteinander diskutieren sollten: Nämlich ein riesiges Machtgefälle. Bevor also die Betroffenen solch ein gefordertes Gespräch führen können, müsste eben die so oft geforderte "Augenhöhe" erstmal ermöglicht werden. Aber die Betroffenen in eine Handlungsposition zu versetzen, die dem eines Großkonzerns ebenbürtig ist, das übersteigt schlichtweg die politisch verfügbaren Mittel. Ergo: es ist kein Gespräch möglich, das den Namen verdient! Und anstatt still zu sein, wie das im Großteil Deutschlands auch noch sozial forciert wird (das übliche, einerseits jammern, aber jeden der was unternimmt verdammen), wurde hier eben die Sprache gewechselt. Die Argumente von gesteigerten Kosten versteht noch jeder Konzern. Insofern, gratulation zum erfolgreichen Dialog!

  • K
    Kaboom

    Die gesamte Gentrifizierungs-Debatte ist ein Witz. Spiesser diskutieren mit Spiessern, um den Zuzug von (reicheren) Spiessern zu verhindern. Es gibt wohl nichts, was die Degeneration der grünen/alternativen Szene besser darstellt als diese Sache. Leute, die sich früher gegen Atomkrieg, Atomkraft etc. engagiert haben, "stehen" heute gegen den "Zuzug" der "falschen" Leute auf. Man könnt sich totlachen, wenns nichts so traurig wäre. Fehlt eigentlich nur noch ein Sticker, wo drauf steht "Kreuzberg den Kreuzbergern. Reiche raus""

  • C
    claudi

    Es wusste wohl schon vorher jeder, dass Berlin keine weltoffene Metropole sondern piefige Provinz ist. Auch, dass die dort lebenden Spießer und selbsternannten Kiezpolizisten unter dem Deckmantel des Sozialen, Alternativen oder Revolutionären ihre Angst vor Veränderung und Fremden offen zur Schau stellen, ist bekannt.

    Überraschend ist eigentlich nur, dass sie jetzt so ungeniert ihre wahre Geisteshaltung zeigen. Guggenheim, eine jüdische Industriellenfamilie: In den 30ern waren solche Leute Hassobjekt Nummer 1 und auch heute steht in gewissen Kreisen wieder das "Großkapital" ganz oben auf der Hassliste. Welch ein Glück, dass nun gerade die Quandts keine historisch weiße Weste haben. Da kann man bequem die Antifakeule schwingen und damit verstecken, dass man eigentlich Hand in Hand mit dem braunen Genossen gegen die "kapitalistischen Blutsauger" marschieren könnte.

  • K
    Knut

    In Hamburg schaute es auch nicht viele Besser aus. In Altona wurde an einem von sogenannten Antifaschisten besetztem Haus folgender Spruch geschrieben: "Yuppies verpisst euch! Dies ist unser Stadtteil!"

    Man stelle sich das vor in Rostock hätte so ein Plakat gehangen und statt Yuppies würde Ausländer stehen - Es stände sofort in den Zeitungen und die Linke würde sich zurecht empören.

     

    Viele "Linke" waren einmal Vorreiter als es darum ging verstaubte Strukturen aufzubrechen. Heute erlebe ich dagegen ein großes Maß an Intoleranz durch viele dieser Personen.

  • B
    broxx

    Schon wieder ein Grund mehr Berlin nicht zu besuchen! Und das man diese Linksfaschisten gewären läßt ist ein weiteres Armutszeugnis des Senats.

  • H
    homohominilupus

    Ha. Und »die Stiftung eines privaten Autokonzerns« ist eine Tautologie. Oder wäre es in Ordnung, wenn eion staatlicher Autokonzern sich dem annehmen würde? Oder die einer Autobaugenossenschaft? Soviel zu Symbol versus Inhalt.

  • H
    homohominilupus

    Mich stört die Xenophobie des Berliner Quängelproletariats enorm und provokant gesprochen, ist BMW - eigentlich alles, was symbolhaft für den Finanzkapitalismus und Oberschicht steht, der Jude des 21. Jahrhunderts. Bitte führt doch solche Debatten auf inhaltlicher, statt auf dieser lächerlich symbolhaften Ebene.

    Kinders, gebt doch euer wahres Gesicht bitte nicht gar so schnell preis!

  • CA
    Christoph Albrecht

    Wo ist das Problem?

     

    In einem Labor ("Lab") wird experimentiert und das

    Experiment beginnt mit seinen Vorbereitungen. Wer da schon Fehler macht, weil er sich nicht ausreichend mit Substanzen, Prozessen und Reaktionszusammenhängen vertraut gemacht hat, der setzt sich halt dem Risiko des Mißlingens aus. Dann kann es halt unerwartet knallen, stinken, kokeln ....

     

    Anerkennung haben unsere "Laboranten" doch aber dafür verdient, dass sie die Traute hatten, vom "nicht spannend genugen" Prenzlberg ins "aufregende" Kreuzberg umzudisponieren. Oder war es eher Ignoranz und Arroganz gegenüber den Widersprüchlichkeiten der Vor-Ort-Kultur?

     

    Wie auch immer: Das angestrebte Ziel, "the exploration of new ideas, experimentation, and ultimately the creation of forward-thinking solutions for city life" (siehe lab-homepage) hat ein klares Ergebnis gebracht - so gehts nicht.

     

     

    Vielleicht liegt über dem Grundstück aber auch ein "Fluch": bereits Ende der 90er Jahre haben sich viele KreuzbergerInnen lange und lautstark gegen ein Bauprojekt gewehrt, dass in diesen Teil der Stadt gepaßt hätte wie die Faust aufs Auge.

     

    siehe: http://tinyurl.com/842ytl9,

    http://tinyurl.com/7n42lyg

     

    Die Stadt verändert sich und es ist unsinnig, im Gestern hängenzubleiben. Aber massiven, vielfältigen Einfluss zu nehmen auf Richtung und Methoden der Veränderung, dass ist richtig und wichtig, wenn man das Ziel einer "Stadt für alle" nicht aufgibt.

     

    Dass eine internationale Laboranten-Crew dieses Engagement für das eigene Lebensumfeld sehr unterschiedlicher Menschen wieder mal angestoßen hat, ist doch prima!

     

    Also: Wo ist das Problem?

  • PK
    Peter Kunze

    Ist doch ganz einfach: So lange die Kohle aus MÜNCHEN kommt ist alles ok. Wenn die dann dafür ein bisschen Promotion zurück haben wollen, gibt es Ärger. Schon ein bisschen undankbar, der Berliner.

  • M
    menschenrechte

    Der "zivile Ungehorsam" der Initiative ist derselbe, den es mancherorts gegen Asylbewerberheime gibt.

     

    Menschenrechte sind nicht abhängig von politischem Wohlgefallen. Und sie stehen schon gar nicht zur Disposition von sog. "Wutbürgern". Daran sollten sich auch Linke einmal gewöhnen.

  • S
    schlauberger

    'Aber Kreuzberg als Hort der Intoleranz? Schulz verneint. „Kritisch diskutieren ist doch etwas Positives.“'

     

    Was genau ist an Farbeutel und Steine werfen sowie Veranstaltungen mit Randale zu stören "kritisch diskutieren"?

  • EB
    ella bloch

    Wenn man ernsthafte Gespräche über Urbanität führen möchte, dann muss man das nicht zwingend in Kreuzberg machen und auch nicht in Prenzlauer Berg oder Mitte.

    Wer wirklich vor hat, sich mit Themen rund um Stadt und Stadtentwicklung zu beschäftigen, der kann und sollte das vielleicht sogar besser in Oberschöneweide machen. Die sich dort verfestigenden Nazistrukturen würden dadurch eher aufgebrochen werden. In Schöneweide ist reichlich Platz, auch für schicke Lofts und Eigentumswohnungen. Man muss es nicht in dem Kiez tun, der zum vermeintlichen Zielimage passt. Man sollte Labs und Lofts dort hinstellen, wo sie niemandem den Raum nehmen und Menschen dorthinbringen, wo Debatten notwendig sind. In angesagten Szenekiezen schadet die ständige Aufwertung und die einhergehenden steitgenden Mieten den dort noch ansässigen "Nicht-Yuppies". Dem Nazi in Schöneweide würds vielleicht endlich mal die Augen öffnen. Also Wowereit und Co: Ab zur nächsten Schampus - Lab - Eröffnung in Oberschöneweide. Da täte der Wowereit echt mal was fürs Wohl aller;-)

  • E
    ella

    Wenn man ernsthafte Gespräche über Urbanität führen möchte, dann muss man das nicht zwingend in Kreuzberg machen und auch nicht in Prenzlauer Berg oder Mitte.

    Wer wirklich vor hat, sich mit Themen rund um Stadt und Stadtentwicklung zu beschäftigen, der kann und sollte das vielleicht sogar besser in Oberschöneweide machen. Die sich dort verfestigenden Nazistrukturen würden dadurch eher aufgebrochen werden. In Schöneweide ist reichlich Platz, auch für schicke Lofts und Eigentumswohnungen. Man muss es nicht in dem Kiez tun, der zum vermeintlichen Zielimage passt. Man sollte Labs und Lofts dort hinstellen, wo sie niemandem den Raum nehmen und Menschen dorthinbringen, wo Debatten notwendig sind. In angesagten Szenekiezen schadet die ständige Aufwertung und die einhergehenden steitgenden Mieten den dort noch ansässigen "Nicht-Yuppies". Dem Nazi in Schöneweide würds vielleicht endlich mal die Augen öffnen. Also Wowereit und Co: Ab zur nächsten Schampus - Lab - Eröffnung in Oberschöneweide. Da täte der Wowereit echt mal was fürs Wohl aller;-)

  • EA
    Enzo Aduro

    Naja.

     

    Bin ja sonst ein großer Kritiker der Chaoten und der Mediaspreegegner. Aber hier ist der Schaden eher die Presse. Nicht das "Lab".

     

    Wie viel Arbeitsplätze?

    Wie viel Gewerbesteuer?

     

    DAS ist die Währung in der wir bezahlt werden wollen.

    Das wir cool sind wissen wir selbst, dafür brauchen wir weder BMW noch Guggenheim. Abgesehen davon bleibt der kladeradatsch doch in Berlin.

     

    Sollen die da ein Hotel und Wohnhäuser bauen. Und Gewerbe. Das bringt Steuern und Jobs.

  • B
    BerufsBerlinBasher (BBB)

    "BMW ist dabei gescheitert, auf der Welle der Coolness mitzureiten und ein bisschen vom Rebellen-Image Kreuzbergs für die eigene Marke abzugreifen."

     

    Kreuzberg soll "cool" sein und ein "Rebellen-Image" aufweisen können?

     

    Nein, stolze Bewohner Germanias, eure Stadt ist weder "arm aber sexy" noch "cool und rebellisch" sondern nur eine abgehalfterte Schindmähre.

     

    Ceterum censeo Berlinem esse delendam

  • F
    FRITZ

    Ach Berlin. Du warst peinlich, bist peinlich und bleibst peinlich für alle Zeit.

     

    "Gentrifizierungsgegner" = Kleinbürgerliche, fremdenfeindliche Besitzstandswahrer, egal mit welchem klassenkämpferischen Quark sie das zum Kampf für Gerechtigkeit stilisieren, es geht doch am Ende des Tages nur um Konsum, halt in einer gesellschaftlichen Konsumnische ("Das ist MEIN großer Grill-/Fußballplatz und ich habe ein RECHT an diesem Platz zu diesem Preis zu wohnen weil ich VORHER hier war und HIERHER GEHÖRE..."). Freiheit ist hier immer nur die eigene Konsumfreiheit und die Konsumfreiheit der Gleichdenkenden, die (Konsum-)Freiheit der ANDEREN ist nur lästige Bedrohung des eigenen Biotops und muss bekämpft werden.

  • D
    donku

    Hat BMW ein ehrliches Interesse daran, Debatten über Urbanität zu führen? Ich dachte die verkaufen Autos und damit verbundene (hier: urban-intellektuelle) Images. Wie naiv kann man sein, SPD und Künstlerhaus-Bethanien-Typ. Wer sich als Theoretiker für sowas hergibt, den kann man echt nicht mehr ernst nehmen.

  • A
    Argument

    Das ist erst der Anfang, leider geniesst der Linksextremismus Duldung bis in weite bürgerliche Schichten hinein.

  • MS
    Michael Springer

    Der Fall Guggenheim Lab ist ein modernes "Urban-Design-Desaster", weil es am Tisch von Markt- und Markenstrategen entworfen wurde.

    Von New York aus hat man die Bürger fremder Städte erst zum "Sujet" eines Projektes gemacht - und sie dann zum "Objekt" von Wertestrategien und zum "Versuchsmenschen" in einem urbanen Labor.

     

    Die elitäre Auswahl der Kuratoren hat dafür gesorgt - dass ein eigentlich total spannendes Projekt zum Konfliktgegenstand geworden ist.

    Man wäre besser beraten gewesen, einen Kurator aus der örtlichen Szene zu suchen - der das örtliche Publikum zum Mitmachen anreizt. Anregen, beobachten, performen und aufnehmen - das wäre geboten. Stattdessen nun der fatale Eindruck einer versuchten kulturellen Vereinnahmung.

     

    Eigentlich braucht die Welt viele solcher Stadtlabore - aber bitte mit Capacity Building vor Ort - statt "Top-Down-Strategien".

    Eigentlich wissen das alle Partner der Entwicklungszusammenarbeit - nur eben nicht die Markt - und Marken-Strategen.

    Berlin bleibt Lernort!

     

    Ich würde mich freuen, wenn man es trotzdem noch einmal neu versucht! Mit mehr Gespür für den Ort!

  • B
    Beteigeuze

    "...„Linksdogmatismus“ bestimme zunehmend, welche Meinungen vertreten werden dürften."

     

    Quelle surprise...

    Das ist leider kein spezifischen Berliner oder gar nur Kreuzberger Phänomen; die Intoleranz der sich doch so tolerant Wähnenden durchzieht heutzutage alle Lebensbereiche. Akzeptiert wird nur, was ins linke Weltbild passt, ansonsten muß die Diskussion den so beliebten Farbbeutel- oder Steinewürfen weichen, bei denen natürlich niemand zu Schaden kommen kann- wie denn auch?

     

    Zumindest aber muß man jedes andersgelagerte, öffentlich bekundete Statement akustisch stören, denn das ist dann der über jede Kritik erhabene "zivile Ungehorsam".

  • M
    Mimosen

    Ja kommen denn die angeblichen Horden unruhestiftender Autonomer nicht bis zum Pfefferberg? Stell dir mal vor, die haben wahrscheinlich Fahrräder. Was hat sich die BMW-Stiftung eigentlich gedacht, was Schreckliches passieren wird? Dann schmeisst halt einer einen Farbbeutel, das ist hauptsächlich deshalb bedauerlich, weil es so blöde ist. Wenn die Stiftung eines privaten Autokonzerns über die gesamtgesellschaftliche Entwicklung diskutieren will und hier auch eine Deutungshoheit beasprucht, finde ich es schon bedenklich, wenn Widerspruch nur innerhalb des von der Stiftung vorher abgesteckten Rahmens in Ordnung geht. Die elitäre BMW-Guggenheim steht da nicht viel eleganter da als irgendwelche krakeelenden selbsternannten Stadtteilverteidiger: einer intoleranter und konfliktscheuer als der andere.

     

    Und der Herr Wowereit, der soll Ruhe geben und endlich seine Reiseabrechnung machen.