: Kulturkampf 2: Nie badische Ruhe?
Berlin (taz) – Bei der Badischen Zeitung rumst und kracht es noch. Der kommissarische Feuilleton- Chef Martin Ebel soll gekündigt haben, weil ihn Chefredakteur Jürgen Busche nicht endgültig zum Ressortleiter ernennen will. Ebel führt das Ressort, seit Gerhard Jörder Ende vorigen Jahres zur Zeit wechselte. Von dort wollte die BZ wiederum Film- Redakteur Andreas Kilb als neuen Ressortleiter holen, doch der sagte schließlich doch noch ab. Noch einmal wollte der gedemütigte Ebel offenbar nicht übergangen werden. Auf Anfrage bestätigten weder Busche noch seine Personalabteilung die Kündigung. Doch seit Montag steht Ebels Name nicht mehr im Impressum. Eigentlich wollte die BZ den Provinzmief vertreiben, der nach Jahren der Streitigkeiten das einst bundesweit renommierte Blatt umgibt (taz vom 10. März) So beriefen die Herausgeber den Altliberalen Lord Ralf Dahrendorf zu ihrem „Berater“. Freilich, so scheint es, ohne dessen Wissen – jedenfalls wird aus der Redaktion kolportiert, „Lord Extra“ habe sich bei einem Redaktionsbesuch völlig überrascht gezeigt, als er erfuhr, daß er seit Wochen im Impressum geführt wird.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen