Kulturausschuss debattiert Kürzungen: Wenn ein (Theater-)Gerücht die Runde macht
In der aktuellen Fragerunde im Kulturausschuss dreht sich wieder alles um die Einsparungen. Es geht um die Volksbühne und die kommunalen Galerien.

Der hatte jüngst im Tagesspiegel auf sich und seine Sorgen um die finanzielle Zukunft seines Hauses aufmerksam gemacht. Chialo ist froh, so die kurze Variante seines Statements, mit Lilienthal genau den Richtigen für die schwierige Aufgabe gefunden zu haben, einen „echten Berliner Jungen“ nämlich.
Apropos schwierig: Die teils drastischen Einschnitte im Haushalt – die Volksbühne kriegt dieses Jahr 2 Millionen Euro weniger –, befördern allerlei Zukunftsängste. Immerhin wird es im Doppelhaushalt für 2026/27 noch knapper, so viel ist jetzt schon klar. Die Staatssekretärin für Kultur, Sarah Wedl-Wilson, spricht von „ganz großen Herausforderungen“.
Die Befürchtungen (man könnte auch Gerüchte sagen) nahmen zuletzt in einem FAZ-Text Form an. Es werde erwogen, hieß es da, eines der vier großen Häuser als eigenes Theater abzuwickeln und zur reinen Spielstätte umzuwandeln. Ob das zutreffe, will Manuela Schmidt (Linke) wissen.„Es gibt keine solchen Pläne“, beteuert Wedl-Wilson.
„Zurückgehalten“, noch nicht komplett „gestrichen“
Anderes Thema: Daniela Billig (Grüne) fragt, welche Auswirkungen es hat, den Fördertopf zu streichen, aus dem die kommunalen Galerien der Bezirke den ausstellenden Künstler:innen bislang Honorare zahlten.
Die Antwort der Staatssekretärin ist wertschätzend, denn „professionelle künstlerische Leistungen sollten honoriert werden“. Allein, die Haushaltslage sei eben „angespannt“. Wedl-Wilson legt Wert auf den feinen Unterschied, dass die bisherigen Mittel von 650.000 Euro derzeit „zurückgehalten“ werden und noch nicht komplett „gestrichen“ seien. Im Übrigen verweist sie auf die weiterhin bestehenden Fördertöpfe auf bezirklicher Ebene.
Last but not least meldet sich Robert Eschricht (AfD) zu Wort. Er bezieht sich auf die jüngsten Aussagen der Kanzlerkandidaten Merz und Scholz, die beide das Tempelhofer Feld bebauen würden, und fragt, ob der Senat Pläne für Künstlerateliers dort habe. Wedl-Wilson beantwortet das gar nicht erst: Im Ausschuss gehe es nicht um Bundes-, sondern um Landespolitik, sagt sie.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!