■ Tips: Künstliche Paradiese
LSD und sein Entdecker Albert Hofmann, Sonntag, 22 Uhr, West 3
„Die vertrauten Gegenstände und Möbelstücke nahmen groteske, meist bedrohliche Formen an. Die Nachbarsfrau war nicht mehr Frau R., sondern eine heimtückische Hexe mit einer farbigen Fratze... ein Dämon hatte von meiner Seele Besitz ergriffen.“ Seit der LSD-Erfinder Albert Hofmann im Jahre 1943 mit diesen Worten seinen ersten Selbstversuch schilderte, versuchten viele, die Welt auf dem Trip darzustellen: Burroughs, Huxley, Hofmanns Freund Jünger, aber auch die Populärmedien. Als sich LSD in den Fünfzigern als Psychopharmakum durchsetzte, zeigte die BBC einen freundlichen Probanden, der vor laufender Kamera einen Trip schluckte, daraufhin aber auch nur von bunten Bildern sprach. Der WDR-Beitrag über Hofmann und das 50. Jubiläum seines „Sorgenkindes“ LSD, wie er es in einem Buchtitel selbst genannt hat, zeigt diese Bilder, macht aber auch einen erneuten Versuch, Fernsehbilder in Rauschbilder zu verwandeln. Natürlich ohne Erfolg – trotz eines Trips in Timothy Learys LSD-Cyberspace.O.R.
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