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Künftig ohne jeden Pep

Bayern Mario Götze wechselt nun definitiv zurück nach Dortmund. Das Testspiel der Münchner gegen Manchester City (1:0) nutzte Ex-FCB-Trainer Pep Guardiola, um den Stürmer zu lobpreisen

Pass ohne Bande – und ohne Götze: ManCity-Trainer Pep Guardiola und Bayern-Profi Rafinha Foto: Hoppe/dpa

aus München Elisabeth Schlammerl

Einmal nach rechts abbiegen statt wie bisher gewohnt nach links und danach andersherum. Die neuen Laufwege in der Münchner Arena bereiteten dem alten Trainer keine großen Schwierigkeiten.

Nur einmal schien Pep Guardiola irritiert, denn bei der Pressekonferenz sollte er dann doch denselben Platz einnehmen wie in den vergangenen drei Jahren. Sein Kollege und Nachfolger beim FC Bayern, Carlo Ancelotti, saß dafür dort, wo sonst eigentlich für den Trainer des Gästeteams reserviert ist. „Ich freue mich, noch einmal hier zu sein“, sagte der Katalane, der nun versucht, Manchester City Ballbesitz und Kurzpassspiel beizubringen.

Die Rückkehr Guardiolas nach München und erst recht der freundschaftliche Sommerkick seiner neuen Mannschaft beim FC Bayern, den die Münchner 1:0 gewannen, gerieten aber zur Nebensache an diesem Mittwochabend.

Denn es drehte sich doch fast alles um Mario Götze. Die Nachricht, dass der Wechsel des Nationalspielers zu Borussia Dortmund nun perfekt ist, hatte sich bereits vor Anpfiff verdichtet, weil der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, im Fernsehinterview von einem „gordischen Knoten“ gesprochen hatte, der bereits am nächsten Tag „durchschlagen sein könnte“.

Und auch aus Dortmund war die Kunde gedrungen, dass dem Wechsel nichts mehr im Wege stehe. Tatsächlich meldeten die Vereine knapp 16 Stunden später den Vollzug. „Ich denke, der Transfer ist für alle Seiten eine gute Lösung“, ließ Rummenigge verlauten.

Für seinen Dortmunder Kollegen Hans-Joachim Watzke ging mit Götzes Verpflichtung ein großer Wunsch in Erfüllung. „Ich habe seit seinem Weggang im Jahr 2013 immer gehofft, dass er eines Tages zu uns zurückkehren wird“, sagte er. BVB-Sportdirektor Michael Zorc sprach von „mehreren Wechseloptionen“ für Götze, aber er habe sich „bewusst für den sicher nicht leichten Weg entschieden, zu seinem Heimatklub zurückzukehren“.

Es war wie so oft bei Transfers nur noch ums Geld gegangen. Der FC Bayern wollte eine höhere Ablösesumme für den 24-Jährigen haben, als die Dortmunder bereit waren zu zahlen. Weil aber die Bayern nicht scharf darauf waren, den Offensivspieler weiter zu beschäftigen, und Borussia Dortmund den verlorenen Sohn liebend gerne wieder aufnehmen wollte, standen die Chancen für eine Einigung ganz gut.

Die Bayern sollen nun eine Basisablöse von 26 Millionen Euro kassieren für den Offensivspieler, der in Dortmund einen Vierjahresvertrag erhalten wird, ist zu hören. Nach seiner Rückkehr aus seinem USA-Urlaub muss Götze nun nur noch den Medizincheck hinter sich bringen.

Der Final-Torschütze bei der WM 2014 war vor drei Jahren von Dortmund nach München gewechselt, „eine bewusste Entscheidung, hinter der ich mich heute nicht verstecken will“, wie er auf der Internetseite des BVB zitiert wird. Mit der Erfahrung, dass der erhoffte nächste Schritt unter seinem Wunschtrainer Guardiola ausblieb, betrachtet er seinen damaligen Entschluss allerdings nun mit anderen Augen. „Ich kann gut verstehen, dass viele Fans meine Entscheidung nicht nachvollziehen konnten. Ich würde sie so heute auch nicht mehr treffen!“Die Bekanntgabe seines Wechsels hatte damals einen Shitstorm der schwarz-gelben Anhänger gegen Götze ausgelöst. Eine ähnlich harsche Reaktion der Bayern-Fans muss er nun aber nicht befürchten. Er war nie so richtig in den Herzen der Münchner angekommen.

Ancelotti schien sich seit seinem Dienstantritt in München nicht mehr groß mit dem scheidenden Spieler beschäftigt zu haben. Zum Abschied hatte er nur ein paar dürre Worte übrig. Er wünsche ihm „viel Glück und eine gute Saison“. Guardiola hingegen ließ es sich nicht nehmen, den Spieler in seiner ihm sehr eigenen, überschwänglichen Art zu loben. „Er ist ein guter Mensch und ein genauso guter Spieler. Er fokussiert sich 24 Stunden am Tag auf den Fußball. Aber wir hatten sieben Stürmer. Das war nicht einfach für mich als Trainer, das war nicht einfach für Mario.“

Franck Ribery zeigte Verständnis für die Entscheidung des bisherigen Teamkollegen. Götze müsse „seinen Spaß und sein Vertrauen wiederfinden“, sagte der Franzose. „Aber ich werde ihn vermissen.“ Es scheint, als ob dies nicht viele beim FC Bayern tun.

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