Kritik an Umgang mit 8.-Mai-Gedenken: Giffey stellt sich Protest
Die Regierungschefin verteidigt vor dem Roten Rathaus bei einer Demo das Verbot ukrainischer und russischer Fahnen an 15 Plätzen vom Wochenende.
Diese Entscheidung war auf Protest gestoßen. Es sei falsch, ukrainische Fahnen so zu behandeln wie russische Symbole, hatte etwa der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba geäußert.
Giffey argumentiert auch jetzt wie schon vor dem Wochenende, Ziel sei es gewesen, ein würdiges Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs zu ermöglichen. Mit Gleichbehandlung habe das nichts zu tun: „Die Solidarität mit der Ukraine gilt uneingeschränkt.“
Innensenatorin Iris Spranger (SPD), die sich neben Giffey den Protestierenden stellt, hatte bei der Pressekonferenz geschildert, dass man unbedingt Ausschreitungen auf den Soldatenfriedhöfen verhindern wollte, die auch zu den drei sowjetischen Ehrenmalen gehören, und erinnerte an Bilder aus Polen, wo das nicht gelungen war. Ihr Fazit: „Die Strategie der Polizei ist aufgegangen.“
Der Wortführerin der Protestversammlung gibt Giffey allerdings in einer Sache recht: dass sie am Wochenende nicht wegen einen blau-gelben Armbands am Handgelenk hätte zurückgewiesen werden dürfen. Das war nach Darstellung der Frau geschehen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nan Goldin in Neuer Nationalgalerie
Claudia Roth entsetzt über Proteste
Politikwissenschaftlerin über Ukraine
„Land gegen Frieden funktioniert nicht“
Juso-Chef über Bundestagswahlkampf
„Das ist unsere Bedingung“
Verein „Hand in Hand für unser Land“
Wenig Menschen und Traktoren bei Rechtspopulisten-Demo
taz-Recherche zu Gewalt gegen Frauen
Weil sie weiblich sind
Internationaler Strafgerichtshof
Ein Haftbefehl und seine Folgen