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Kritik an HotlinesTeuer in der Warteschleife

Trotz Selbstverpflichtung der Telefonbranche ist die Warteschleife von Hotlines in aller Regel noch immer kostenpflichtig. Verbraucherschützer verlangen normale Telefonnummern für Hotlines.

"Einen Moment Geduld bitte, sie werden mit dem nächsten freiwerdenden Platz verbunden ..." Bild: dpa

FRANKFURT apd | Verbraucherschützer warnen vor hohen Kosten bei Telefon-Hotlines. Die vor zwei Jahren auf dem IT-Gipfel der Bundesregierung abgegebene Selbstverpflichtung der Telekommunikationsbranche habe "nicht den erhofften Erfolg gebracht", sagte Christian Fronczak, Sprecher des Verbraucherzentrale Bundesverbands, der Frankfurter Rundschau.

Die Grünen-Bundestagsfraktion legte derweil in einem Test hohe Kosten für Warteschleifen bei Service-Nummern mit 0900-Vorwahl offen, wie die Zeitungen der WAZ-Gruppe berichteten.

Noch immer müssten Kunden viel Geld für teure Warteschleifen bezahlen, selbst wenn sie nur eine Störung reklamieren oder einen Flug umbuchen wollten, sagte Fronczak dem Blatt. "Wir sind mit der Umsetzung der Standards nicht zufrieden." Grundsätzlich sollten erst dann Kosten entstehen, wenn die Verbraucher auch tatsächlich mit einem Berater sprächen.

Die Selbstverpflichtung fordert demnach übersichtliche Informationen über die Kosten und den Verzicht auf Gebühren für Warteschleifen. Die Telekommunikationsbranche hatte allerdings auf technische Schwierigkeiten hingewiesen, die Unterscheidung zwischen dem kostenlosen und dem kostenpflichtigen Teil eines Anrufs sei schwierig. Die Verbraucherzentralen forderten dem Bericht zufolge, die teuren 0180- oder 0900-Nummern durch Nummern mit Ortsvorwahl zu ersetzen.

Ein Drittel länger als eine Minute in der Warteschleife

In dem Test im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion wurden 50 Unternehmen zu unterschiedlichen Zeiten angerufen, um die Zeit festzustellen, die Anrufer in gebührenpflichtigen Warteschleifen verbringen müssen. Demnach handelte es sich zum Beispiel um Mobilfunkanbieter oder Billig-Fluglinien.

Laut WAZ dauerte es in rund einem Drittel der Fälle länger als eine Minute, bis die Tester mit einem Berater verbunden wurden. Die Preise variierten dabei zwischen 24 Cent und 1,99 Euro pro Minute.

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3 Kommentare

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  • A
    Amos

    Diese Abzockerei gibt es nur seitdem alles privatisiert wurde. Die Aktiengesellschaften verdienen sich auf dem Rücken des Verbrauchers ein

    goldenes Näschen. Das ist alles legal-, aber mit Anstand hat das nichts mehr zu tun. Die Verrohung der Gesellschaft findet weiterhin statt. Auf der einen Seite will man den Bürger strenger überwachen auf der anderen lässt man all das zu, was

    die Gesellschaft aus langer Sicht zerstört. Würde die "Obrigkeit"sich mal selber in den Arsch treten, dann

    brauchte man auch diese selbstanklagende Überwachung nicht.

  • W
    Weg-mit-dem-Kleingedruckten

    Diese Forderung der Verbraucherschützer ist absolut berechtigt. Viele Hotlines sind sehr teuer und sind versteckte Zusatzkosten für scheinbar günstige Angebote. Die Anbieter profitieren von den überhöhten Gebühren. Die „normalen“ Kundenanfragen z.B. nach Verfügbarkeit, Preis, Öffnungszeiten, Bezahlung, Reklamationen usw. sollten immer in den beworbenen Preisen der Produkte enthalten sein und nicht extra berechnet werden dürfen.

     

    - Sie wollen bestellen? Das kostet aber extra …

     

    - Sie wollen wissen wann Ihre Bestellung endlich kommt? Das kostet aber extra …

     

    - Ihre Lieferung ist nicht vollständig? Tut uns leid, aber Ihr Anruf brachte uns wieder ein Extra …

     

    Eine Extra-Bezahlung für einen Anruf ist nur gerechtfertigt, wenn in dem Anruf vom Anbieter eine zusätzliche Leistung erbracht wird. Hierfür gibt es ja die 0900er-Nummern.

     

    Besonders ärgerlich ist es aber, daß auch die Verbraucherschutz-Zentrale Hessen nur über teure 01805er Nummern erreichbar ist und das dann auch noch mit unzutreffenden Argumenten rechtfertigt. Die Verbraucherschützer sollten hier mit einem guten Beispiel vorangehen.

  • M
    Mijofri

    "Die Selbstverpflichtung fordert..."

    und

    "Die Telekommunikationsbranche hatte allerdings auf technische Schwierigkeiten hingewiesen, die Unterscheidung zwischen dem kostenlosen und dem kostenpflichtigen Teil eines Anrufs sei schwierig."

     

    Mit der Selbstverpflichtung ist doch nicht die Telekommunikationsfirma gemeint, sondern der Call-Center? Ein Call-Center ist durchaus in der Lage, Warteschleifen zu tracken, man merkt es daran, dass man nach einer Minute rausgeworfen wird...