: Krisenmanagement in Tadschikistan
Moskau (dpa/afp) - Der Präsident von Tadschikistan, Rachmon Nabijew, hat gestern angesichts der angespannten innenpolitischen Lage Gespräche mit Vertretern der Opposition begonnen. Die Führer der Opposition sprachen 'Interfax‘ zufolge am Morgen auch mit dem umstrittenen Parlamentschef Safarali Kendschajew. Dieser war auf Druck der Opposition zurückgetreten, anschließend jedoch vom Parlament wieder in sein Amt eingesetzt worden.
Ein Angebot des Präsidenten an die Opposition, sie im Rahmen eines „Präsidentschaftsrates“ an der Macht zu beteiligen, hatten die Führer der demokratischen, nationalistischen und islamischen Oppositionsparteien am Sonntag abgelehnt. In der Nacht zum Montag hatten Demonstranten vergeblich versucht, den Amtssitz des Präsidenten zu stürmen — vermutlich eine Reaktion auf die Wiedereinsetzung Kendschajews.
Die Opposition blockiert seit mehr als einer Woche den Zugang zum Parlamentsgebäude und hat auf den Hauptstraßen Duschanbes Barrikaden errichtet. Die Regierungsgegner fordern den Rücktritt des kommunistischen Präsidenten Nabijew, die Auflösung des zu 95 Prozent aus Altkommunisten zusammengesetzten Parlamentes und Neuwahlen.
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