Krise in griechischen Flüchtlingslagern: Hamburg ist bereit
Hamburg kann kurzfristig Minderjährige und deren Familien aus Flüchtlingslagern aufnehmen. 3.000 Plätze stehen zur Verfügung.
Horst Seehofer (CSU) hatte sich am Dienstag überraschend offen für die europäische Aufnahme von rund 5.000 Kindern und Jugendlichen aus griechischen Flüchtlingslagern gezeigt und warb für eine „Koalition der Willigen“ in der EU. Am Mittwochabend wollte er sich mit seinen EU-Kollegen in Brüssel treffen, um über die Lage an der türkisch-griechischen Grenze und in den griechischen Lagern zu beraten.
Dass die katastrophal dort ist, hat auch Hamburgs Diakonie-Chef Dirk Ahrens verstanden und appelliert, eine klar definierte Zahl von Flüchtlingen, vor allem „besonders Gefährdete wie Kinder und Kranke“ aufzunehmen. Das griechische Militär beschieße mit Rückendeckung der EU Geflüchtete, Frauen und Kinder, twitterte der Landespastor am Mittwoch. Einen „Schutzschild der Menschlichkeit“ und schnelle humanitäre Hilfe für Geflüchtete an der syrisch-türkischen und türkisch-griechischen Grenze fordert Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs gegenüber Hinz&Kunzt.
Dass Hamburg durchaus in der Lage sei, schnell Geflüchtete aufzunehmen, machte die Innenbehörde gegenüber dem NDR klar. Bei Bedarf könnten innerhalb kurzer Zeit 3.000 Unterkunftsplätze für Geflüchtete eingerichtet werden.
Die Stadt halte vollständig ausgestattete und betriebsbereite Reserve-Unterkünfte vor, die zur Zeit nicht genutzt würden. Weitere Notfallstandorte könnten ebenfalls als Unterkünfte hergerichtet werden.
Für den Fall, dass die Zahl der Geflüchteten signifikant ansteigt, sorge die behördenübergreifende Stabstelle Flüchtlinge für die Reserve-Planung von Unterkünften. (taz/epd/dpa)
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