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Krise in der UkraineJanukowitsch sagt Waffenstillstand zu

Ein erneuter Sturm der Sicherheitskräfte auf den Maidan in Kiew ist abgesagt. Präsident Janukowitsch und die Opposition einigen sich auf einen Waffenstillstand.

Die Demonstranten harren weiter auf dem Maidan aus. Bild: reuters

KIEW dpa | Nach blutigen Straßenschlachten in Kiew hat Präsident Viktor Janukowitsch nach Oppositionsangaben einen Waffenstillstand in der Ukraine zugesagt. Das teilten die Regierungsgegner Arseni Jazenjuk und Vitali Klitschko am späten Mittwochabend nach einem Treffen mit dem Staatschef mit. Ein angeblich geplanter Sturm von Sicherheitskräften auf den zentralen Unabhängigkeitsplatz (Maidan) in Kiew sei abgesagt, betonten sie.

Auf dem Maidan harrten am Abend weiter Tausende Demonstranten aus. Ein Ring aus brennenden Barrikaden sollte den Platz gegen mögliche Räumungsversuche sichern. Vereinzelt warfen Protestierer Brandsätze auf Polizisten oder schossen Feuerwerkskörper ab.

Ex-Boxweltmeister Klitschko von der Partei Udar (Schlag), Jazenjuk von der Vaterlandspartei der inhaftierten Oppositionsführerin Julia Timoschenko und Oleg Tjagnibok von der rechtspopulistischen Partei Swoboda (Freiheit) hatten sich am Abend zunächst kurz mit Janukowitsch getroffen. Danach tagten sie auch mit Präsidialamtschef Andrej Kljujew und Justizministerin Jelena Lukasch.

Timoschenko rief hingegen zum Aufstand gegen Janukowitsch auf. „Wir müssen die Diktatur beseitigen jetzt und für immer“, hieß es in einer Mitteilung der Ex-Regierungschefin.

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1 Kommentar

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  • Vier kurze Absätze? Ich möchte mal in das gleiche Horn stoßen wie Dubiosos, weil es mich ebenfalls interessiert. Ich lese zum ersten mal "Rechtspopulisten", ist das eure Verniedlichung für Nazis? Ist das mehr CSU, mehr AfD, mehr NPD oder mehr NSU? Janukowitsch sagte gestern abend (wurde sogar in der staatstragenden Tagesschau gesagt): Die Opposition solle sich von den rechtsradikalen Kräften trennen, dann würde es auch Verhandlungen geben. Wenn dem so ist, dann stimme ich Janukowitsch zu.

    Liebe taz, tut endlich euren Job und Recherchiert: aus welchen Gruppen setzt sich die "Opposition" zusammen? Welche Ziele verfolgt welche Gruppe? Wie radikal sind die Leute? Wie homogen ist die Opposition, was für Pläne nach Janukowitsch hat die Opposition?

    Ausser einen populären Boxer (und über die Intelligenz von Leuten die sich beruflich auf die Fresse hauen möchte ich mal nicht spekulieren) sehe ich eine sehr einseitige Berichterstattung, ich sehe ein informelles Lybien (böser Diktator, gute Opposition, leider hat sich das Nachher als Unsinn herausgestellt), ich sehe Ägypten (siehe Lybien), ich sehe das verlogene Propagandaprogramm einer einsitigen Berichterstattung und ich bin sauer, das die taz zu diesem Mainstream dazugehört wie die Bild. DAFÜR braucht ihr keine Genossen und kein taz-zahl-ich.

    Fakten auf den Tisch: wie breit ist die unterstützung und der Einfluss der radikalen Nationalisten auf die Opposition? Wo steht Klitschko? Auch auf Seiten von Swoboda? Was sind das für Fahnen auf Foto 13 eurer Fotostrecke?

    Nur weil Klitschko hier eine gewisse Popularität besitzt heißt das nicht, das er automatisch auf der richtigen Seite steht.