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Krise in LibyenTote auf griechischem Frachter

Kampfjets haben einen griechischen Frachter in einem libyschen Hafen angegriffen. Dabei wurden zwei Besatzungsmitglieder getötet.

Die Öl-Häfen des Landes sind besonders stark umkämpft. Bild: reuters

ATHEN/PARIS rtr/afp | Bei einem Luftangriff auf einen griechischen Öltanker im Hafen der libyschen Stadt Derna sind zwei Besatzungsmitglieder getötet worden. Zwei weitere Seeleute hätten Verletzungen erlitten, erklärte die griechische Küstenwache am Montag. Der Tanker Araevo hatte danach 12.600 Tonnen Rohöl geladen und 26 Besatzungsmitglieder an Bord. Weitere Details nannte die Küstenwache nicht.

Die Araevo gehört der Athener Reederei Aegean Shipping Management und fährt unter liberianischer Flagge. Am Wochenende hatten sich Truppen der beiden rivalisierenden Regierungen in Libyen Kämpfe geliefert. Kampfjets der international anerkannten Regierung von Ministerpräsident Abdullah al-Thinni hatten den Handelshafen von Misrata angegriffen.

Das im Westen gelegene Misrata ist mit der Miliz Libysche Morgenröte verbunden, die die Regierung Al-Thinni und das gewählte Parlament aus Tripolis nach Tobruk im Nordosten vertrieben hat. Fast vier Jahre nach dem Beginn der Revolution gegen den langjährigen Machthaber Muammar Gaddafi herrscht in Libyen Chaos. Das Land steht vor der Spaltung.

Unterdessen hat Frankreichs Präsident François Hollande einen militärischen Alleingang in Libyen ausgeschlossen. „Frankreich wird in Libyen nicht intervenieren, weil die internationale Gemeinschaft ihre Verantwortung wahrnehmen muss“, sagte Hollande am Montag dem Radiosender France Inter. Zunächst müssten ein politischer Dialog ermöglicht und die Ordnung wieder hergestellt werden.

Mehrere Länder der Region, darunter Niger und Tschad, hatten sich für eine Militärintervention in Libyen ausgesprochen. Auf die Frage, ob es eine internationale Militärintervention mit UN-Segen geben könnte, sagte Hollande, diese stehe aktuell nicht an.

Unter Hollandes konservativem Vorgänger Nicolas Sarkozy stand Frankreich an der Spitze einer Koalition, die eine Militärintervention in Libyen startete. Diese führte 2011 zum Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi. Die Arabische Liga befasst sich am Montag in einer Dringlichkeitssitzung mit der Lage in Libyen.

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2 Kommentare

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  • Was ein wenig an Information fehlt:

    Anscheinend haben ja die Regierungstruppen den Hafen angegriffen, den sie aktuell nicht kontrollieren. Wem gehörte dann eigentlich das Erdöl, das in diesem Hafen geladen wurde? Ist es möglich, daß ein griechischer Geschäftsmann dort Öl bei Rebellen kauft?

  • 8G
    88862 (Profil gelöscht)

    Ein Schiff unter liberianischer Flagge ist meines Erachtens kein griechisches, sondern ein liberianisches Schiff. Und der griechische Reeder bezahlt dann keine Steuern dafür in Griechenland, sondern ein Taschengeld in Liberia. Und um europäische Sicherheitsbestimmungen wird er sich damit auch drücken können.