piwik no script img

Krise im KongoRebellenchef Nkunda festgenommen

Der kongolesische Rebellenführer Laurent Nkunda wurde in Ruanda festgenommen - ausgerechnet in dem Land, dem Kongos Regierung lange vorgeworfen hatte, Nkunda zu unterstützen.

Von Menschenrechtlern schwer beschuldigt: Rebellenführer Nkunda. Bild: dpa

NAIROBI/GOMA dpa/ap Der kongolesische Rebellengeneral Laurent Nkunda ist nach Angaben eines Militärsprechers am späten Donnerstagabend in Ruanda festgenommen worden. Das bestätigte der kongolesische Militärsprecher Olivier Hamuli am Freitag. Zuvor habe Nkunda sich in seiner Hochburg Bunagana einer Verhaftung widersetzt und sei nach Süden geflohen.

Nkunda werde derzeit in Ruanda festgehalten, es werde aber erwartet, dass er bald den kongolesischen Behörden überstellt wird, berichtet die britische BBC. Der 41-Jährige ist der Führer der CNDP, der größten von zahlreichen kongolesischen Rebellengruppe, und hatte mit seinen Kämpfern im vergangenen August eine neue Offensive begonnen. In der ostkongolesischen Konfliktregion Nord Kivu flohen rund 250 000 Menschen vor den Kämpfen.

Die kongolesische Regierung hatte dem Nachbarland Ruanda lange vorgeworfen, Nkunda zu unterstützen. Menschenrechtler werfen Nkundas Kämpfern Folter, Vergewaltigungen und Morde vor und fordern, den Rebellengeneral vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu stellen.

Nkunda gehört zum zum Volk der Tutsi und kämpfte während des Völkermords in Ruanda 1994 in der heute in Kigali regierenden Ruandischen Befreiungsfront (FNL). Die FNL stürzte das Hutu-Regime und setzte dem Massenmord an den ruandischen Tutsi und gemäßigten Hutu ein Ende.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!