Krise bei den Liberalen: Auch Forsa sieht FDP bei nur 3 Prozent

Erneut sieht eine Umfrage die FDP bei nur drei Prozent. Forsa-Chef Güllner rät angesichts der Werte Guido Westerwelle zum Rückzug - jedoch nicht vom FDP-Vorsitz.

Hat es derzeit nicht leicht: Guido Westerwelle. Bild: dpa

BERLIN reuters/taz | In dem am Dienstag veröffentlichten wöchentlichen Forsa-Wahlumfrage rutschte die FDP um einen Punkt auf drei Prozent ab. Das sei der schlechteste Wert, den das Meinungsforschungsinstitut seit 1996 für die Partei ermittelt habe, berichtete der "stern" vorab.

Nach Einschätzung von Forsa-Chef Manfred Güllner würde der FDP der auch in der Partei geforderte Rücktritt Westerwelles vom Bundesvorsitz kaum helfen. Den hatte zuletzt Parteienforscher Ulrich von Alemann dem Außenminister im Interview mit der taz nahegelegt. Die Wähler seien mit Westerwelle als Außenminister unzufrieden, meint hingegen Güllner. "Wenn er seiner Partei helfen wollte, müsste er dieses Amt aufgeben", sagte er.

Die FDP habe binnen eines Jahres rund 80 Prozent ihrer Wähler verloren, sagte der Forsa-Chef. Die Menschen seien über die Leistung der FDP in der Regierung enttäuscht, und Westerwelle werde als Außenminister eher als Fehlbesetzung gewertet. "Er könnte als Partei- oder Fraktionschef im Hintergrund Regie führen", schlägt der Wahlforscher vor. Er begründet seine Empfehlung damit, dass Westerwelle in beiden Positionen zuvor akzeptiert gewesen sei.

Vergangene Woche sah bereits die Forschungsgruppe Wahlen im ZDF-Politbarometer die FDP bei 3 Prozent – jedoch in der politischen Stimmung, nicht in der Projektion in der taktische Überlegungen stärker berücksichtigt werden. Das Institut Emnid sieht die Liberalen in der jüngsten Umfrage bei 5 Prozent.

In der aktuellen Forsa-Umfrage kann sich die Union weiter verbessern und steigt um einen Punkt auf 35 Prozent. Die SPD verharrt bei 24 Prozent, die Grünen gaben einen Punkt ab und liegen mit 19 Prozent erstmals seit Anfang September wieder unter der 20-Prozent-Marke. Die Linke bleibt unverändert bei elf Prozent. Für die Erhebung befragte Forsa 2502 repräsentativ ausgesuchte Wähler vom 13. bis 17. Dezember.

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