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KriminalitätsatlasMehr fremdenfeindliche Delikte

Während die politisch motivierte Gewalt im vergangenen Jahr abgenommen hat, nahmen rechtsextreme Straftaten zu. Innensenator Henkel spricht von "Licht und Schatten".

Die Zahl der rechtsextremistischen Straftaten steigt. Bild: RTR

Die politisch motivierte Gewalt ist in Berlin zwar zurückgegangen, die Zahl der antisemitischen und fremdenfeindlichen Delikte jedoch deutlich gestiegen. Auch die rechtsextremen Straftaten nahmen 2012 gegenüber dem Vorjahr zu, wie aus der am Montag in Berlin vorgelegten Kriminalitätsstatistik der Senatsinnenverwaltung hervorgeht.

Demnach stieg die Zahl der antisemitischen Delikte von 114 auf 192, die der fremdenfeindlichen von 267 auf 338. Volksverhetzung verdoppelte sich beinahe auf 202 Fälle. Die Gesamtzahl der politischen Delikte in der Hauptstadt ging allerdings um 575 auf 2.756 Fälle zurück. Links motivierte Straftaten verringerten sich im vergangenen Jahr um 36 Prozent auf 866. Davon waren 210 Gewaltdelikte. Auf der rechten Seite zählte die Polizei insgesamt 58 Gewaltdelikte, davon 41 gegen Personen. Außerdem registrierte die Polizei weitere politisch motivierte Straftaten etwa von der PKK oder Islamisten.

Insgesamt wurden in Berlin 2012 rund 495.000 Straftaten verübt. Dabei wurde ein leichter Anstieg von rund 900 verzeichnet. Die Kriminalitätsstatistik zeige „Licht, aber auch Schatten“, sagte Innensenator Frank Henkel (CDU) im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.

Besonders besorgt zeigte sich der Ressortchef über die „wachsende Zahl von Gewalttaten, die keine Hemmschwelle mehr kennen“. Die Tötung von Jonny K. auf dem Alexanderplatz verstöre zutiefst: „Die Polizei ist aber nicht der Reparaturbetrieb für Dinge, die woanders schiefgelaufen sind“, sagte Henkel.

Die Zahl der Rohheitsdelikte stieg den Angaben zufolge in Berlin 2012 um 1,8 Prozent auf 63.837, die der Körperverletzungen in etwa gleicher Höhe auf 42.483. Die Zahl der Mord- und Totschlagsdelikte nahm um 20 auf 147 zu.

Vertreter von Linkspartei, Piraten und Grünen kritisierten, dass in der Statistik bei den Tätern ein etwaiger Migrationshintergrund erfasst wird. Er sehe darin keinen Ausdruck von Rassismus, entgegnete Polizeipräsident Klaus Kandt. Vielmehr sage dies etwas über Erfolg und Scheitern von Integrationsbemühungen aus.

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13 Kommentare

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  • H
    Hans

    @Urmel:

    Danke. Ja ja, die Statistik. Sollte mal als Lehrfach für Polizisten eingeführt werden.

     

    Folgendes veranschaulicht das ein bisschen:

     

    http://olekrueger.com/2011/07/25/ins-linke-licht-gerruckt/

    via http://annalist.noblogs.org/

  • M
    Michel_Berlin

    "Vertreter von Linkspartei, Piraten und Grünen kritisierten, dass in der Statistik bei den Tätern ein etwaiger Migrationshintergrund erfasst wird."

     

    -----------------------------

     

    Erm...aber bei Gewalttaten von Rechts will man schon Herkunft und politische Ausrichtung wissen, ne? Dabei könnte das ja auch egal sein...

     

    Klingt komisch...is aber so!

  • B
    Bateita

    @ Beteigeuze

     

    Das ist normal. egal wo zum Thema rechts motivierte Gewalt und Kriminalität gesprochen und geschrieben wird, kommt das obligatorische "aber die Linken, die sind aber auch ...." in den Kommentarspalten.

     

    Warum kann das nicht getrennt diskutiert werden? Warum wird selbst beim 3. Reich und den Ursachen, für den Erfolg von Hitler und den Nazis, von der Verantwortung, der Kommunisten gesprochen? " Herr Hitler wollte den Krieg ja gar nicht... und außerdem ist er nur einem Angriff der Russen zuvor gekommen..."

     

    Neonazis, NSU, SSS aus Sachsen,... liefern eine neue Qualität von Gewalt, die mit der Gewalt von Links nicht gleichzusetzen ist. Gewalt von Links, tritt zumeist im Zusammenhang mit Demonstrationen gegen Rechts auf. Gewalt von Rechts geht ins persönliche und triff die Opfer im Alltag.

     

    Die meisten Kommentatoren, die beim Thema rechtsradikal - motivierte Gewalt, die Linken heranziehen, machen das nicht, um die gesamte Palette von politischer Gewalt zu beleuchteten, sondern um Nazis zu entlasten und zu verharmlosen.

     

    Ich wollte eigentlich gar nicht hier schreiben, aber weil ich auch auf anderen Seiten lesen, geht mir speziell beim Thema NSU, das so was auf den Zeiger, das immer wieder Leser versuchen, die Aktionen des NSU mit der Aggression der Antifa zu relativieren. Was haben die Familienväter und Kleinhändler, die der NSU ermordet hat, mit Autonomen zu tun?

     

    Ok. Ich schweife hier kräftig ab. Sorry.

  • WB
    Wolfgang Banse

    Zum obigen Artikel hatte ich einen Kommentar verfasst,dieser ist jedoch nicht sichtbar.Den Rechtsextremen Taten muss netgegengewirkt werden.Wehret den Anfängen.

  • H
    Herta

    Der Fall Jonny K. ist erschütternd - und was weiter? Was wird unternommen, um solche grauenhaften Verbechen künftig zu verhindern? Die Statistik belegt (Seite 127 ff.), dass gerade die jungen, unter 21jährigen Jugendlichen mit Migrationshintergrund mit 50%(!) bei den Rohheitsdelikten vertreten sind - desaströse Zahlen. Sieht so erfolgreiche Integration aus? Und den Linken und Grünen fällt nichts besseres ein, als den Kopf in den Sand zu stecken....Ein Armutszeugnis, gerade auch den Hinterbliebenen der Opfer gegenüber. Wo sind hier die Verbände der Muslime, um Stellung zu nehmen? Wo bleibt die konzertierte Aktion aller "Willigen", um Lösungen für die Eindämmung einer nicht mehr akzeptablen Gewalt zu finden? Was sagen Gauck und Merkel dazu, wo sich doch alles quasi vor ihrer "Haustür" abspielt?

  • M
    Marco

    Werden Herrn Thierse 'hetzt' gegen gewisse Zuwanderer aus dem Süden hier mitgezählt?

  • SG
    schon gehört?

    Auch die Zahl der deutschfeindlichen Delikte scheint gestiegen zu sein.

  • SW
    S. Weiner

    @ Beteigeuze:

     

    ... weil "Gewaltdelikte" von links zumeist Sachen zum Ziel haben, während Rechtsextremisten es vorziehen, ihre Gewalt ganz "menschlich" auszurichten?

     

    Wenn linksradikale Aktionen (wie zuletzt zu Zeiten der RAF etc.) wieder Menschenleben fordern sollten, können wir ja noch mal über Akzentuierung journalistischer Berichterstattung reden!

  • D
    dobermann

    noch für sechs taage online auf arte zu sehen:

     

    //videos.arte.tv/de/videos/das-terror-trio--7443414.html

     

     

    u.a. über vertuschung und desinformationen. hier am beispiel nsu.

  • U
    Urmel

    Diese sog. "Statistik" ist die Karikatur einer Statistik.

    Sie hält keiner sachlichen Überprüfung stand.

    Bei der "Statistik" handelt es sich um sog. polizeiliche Verdachtsfälle. Es gibt keinerlei Evaluation, ob der jeweilige Verdacht einer Straftat zutreffend war, ob z.b. Polizeibeamte oder Zeugen sich geirrt - oder gar falsche Verdächtigungen vorgenommen haben. Die Polizei selber verhindert seit Jahren jede Art von unabhängiger Überprüfung der Statistiken. Selbst wenn ein Gericht -meist Jahre später- nach Umfangreicher Beweisführung den ursprünglichen Verdacht definitiv Verneint, wird die "Statistik" nie mehr korrigiert.

    Aussagekraft also Null!

  • B
    Beteigeuze

    "Links motivierte Straftaten (...) Davon waren 210 Gewaltdelikte. Auf der rechten Seite zählte die Polizei insgesamt 58 Gewaltdelikte (...)"

     

    Man korrigiere mich, aber sind das dann nicht mehr als drei mal so viele Gewaltdelikte, die von Linken begangen werden?

     

    Wie viele müssten es denn sein, damit die taz diese statt der "rechten Gefahr" in ihrer Überschrift erwähnt und sie nicht schamhaft irgendwo im Text versteckt?

  • SH
    Sebastian Heiser

    Nur mal so: Sie finden den Bericht unseres Korrespondenten Jürgen Gottschlich aus Istanbul über den Fall morgen als Aufmacher-Text auf Seite 10.

  • NM
    Nur mal so

    Zitat Welt Online:

     

    "Der türkische Starpianist und Komponist Fazil Say ist von einem Gericht wegen Islam-Beleidigung zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 43-Jährige die "religiösen Werte eines Teils der Bevölkerung" durch einige Mitteilungen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter herabgesetzt habe. Die EU-Kommission forderte die Türkei auf, die Meinungsfreiheit zu respektieren."

     

    Warum schreibt die TAZ darüber nicht?!