: Kriminalität: OK - Bekämpfung: k.o.
■ Gute Geschäfte mit Rauschgift und Sondermüll / EDV soll Kripo helfen
Organisiert oder nicht organisiert, ist hier die FDP-Frage Foto: Sabine Hedding
Wieviel organisiert Kriminelle gibt es in Bremen, will die Bremer FDP vom Senat wissen. Hauptproblem des des Senats bei seiner Antwort: Er weiß es auch nicht. Grundsätzliches Problem laut Senats-Bericht: die Abgrenzung organisierter Kriminalität von „normalen“ Delikten. Statistisch bleibt die OK also dopppelt im Dunkeln: Nicht erfaßt und wenn, dann nicht eindeutig zurechenbar, läßt die OK nicht nur die Senatsverwaltung und die FDP in vielen Fragen ratlos sondern auch die FDP-erwünschten Rückschlüsse auf auf Ausmaß, Schwerpunkte, Ausländeranteil und weitere Entwicklung nicht zu.
Ein deutlicher Anstieg zwischen 1986 und 1989 ist bei den Rauschgiftdelikten zu verzeichnen, hier läßt sich die Zunahme international organisierter Vorgehensweise am ehesten belegen. Die Häfen Bremens und Bremerhavens wecken daneben auch als Kfz- und Sondermülldrehscheiben besonderes Interesse für dunkle Geschäfte. Doch weder den von der FDP vermuteten „beängstigenden Anstieg“ des Ausländeranteils, noch einen dringenden Bedarf an Personalverstärkung und neuen Gesetzen kann der Senat bestätigen, er setzt in seiner Antwort mehr auf verbesserte edv-technische Ausstattung und organisatorische Umstrukturierung der Polizei.
Jörg Mayer
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