■ Kriegstraumatisiertes Paar festgenommen: Berlins Innensenat wollte erneut abschieben
Berlin (taz) – Die Berliner Innenverwaltung bleibt trotz anhaltender scharfer Kritik bei ihrer Abschiebepraxis bosnischer Flüchtlinge. Am Donnerstag wurde erneut eine dreiköpfige Familie um vier Uhr morgens aus ihrem Wohnheim abgeholt und festgenommen. Die Eltern sind kriegstraumatisiert und dürfen deshalb nicht abgeschoben werden. Der Sohn genießt als Hilfe für sie einen vorübergehenden Abschiebestopp.
Eine Flüchtlingsberaterin konnte im Laufe des Donnerstags die Freilassung der Familie durchsetzen. „Zum Glück haben wir im Wohnheim die lückenlosen Atteste über die psychosomatischen Störungen der Eltern gefunden“, sagte sie. Diese hätten allerdings längst der Berliner Ausländerbehörde vorgelegen. Die letzte Bescheinigung hatte die Familie am 1. Juli vorgelegt.
In einem anderen Berliner Wohnheim suchte die Polizei in der Nacht zum Freitag erfolglos mehrere bosnische Männer. Weitere Festnahmen gab es im Laufe des Tages. Marina Mai
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