Krieg in Syrien: Damaskus bleibt bei Giftgas-Dementi
Die OPCW wirft der syrischen Armee in einem neuen Bericht vor, 2018 in Duma Giftgas eingesetzt zu haben. Wie damals bestreitet Damaskus das energisch.
In ihrem am Freitag veröffentlichten Bericht hatte die Organisation erklärt, die sorgfältige Auswertung von Beweisen deute auf die Täterschaft der syrischen Luftwaffe hin. Es gebe „begründeten Anlass zu der Annahme“, dass mindestens ein Hubschrauber der syrischen Luftwaffe die beiden Fässer mit Giftgas auf die damals von Rebellen kontrollierte Stadt Duma abgeworfen habe.
Der Angriff hatte über Jahre zu Konflikten zwischen dem Westen und Syrien geführt. Westliche Staaten hatten die Führung von Machthaber Baschar al-Assad verantwortlich gemacht. Syrien und sein Verbündeter Russland behaupteten, dass als Hilfsorganisations-Mitarbeiter getarnte Rebellen den Angriff im Auftrag der USA zu verantworten hätten.
Wenige Tage nach dem Angriff hatten die USA, Frankreich und Großbritannien Luftangriffe auf Ziele geflogen, die ihren Angaben zufolge dem syrischen Chemiewaffenprogramm dienten.
Am Abend des 7. April 2018 waren zwei Fässer mit giftigem Chlorgas von einem Hubschrauber auf zwei Wohnhäuser in Duma nahe der Hauptstadt Damaskus abgeworfen worden. Die Helikopter gehörten laut dem OPCW-Bericht zur syrischen Elite-Einheit „Tiger Forces“. Einer der Behälter zerbrach und tötete durch das hochkonzentrierte Gas 43 Menschen, wie es in dem Bericht heißt. Der zweite Behälter schlug in einer Wohnung ein, von wo aus das Gas langsam ausströmte.
Damaskus bestreitet den Einsatz von Chemiewaffen. Nach einem mutmaßlichen Sarin-Anschlag in der Region Ghuta mit 1400 Toten hatte sich Damaskus 2013 dazu verpflichtet, seine Chemiewaffenbestände aufzugeben. Der Einsatz solcher Waffen ist unter der Kriegswaffenkonvention weltweit verboten.
Syrien gehört der OPCW an, 2021 wurde ihm jedoch wegen wiederholter Chemiewaffeneinsätze das Stimmrecht entzogen.
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