Krieg in Aleppo: Tausende Syrer umgesidelt
Nach einem Selbstmordattentat am Osterwochenende ist in Aleppo am Mittwoch erneut eine Bombe explodiert. Weiterhin werden Menschen dorthin evakuiert.
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Salaheddin war eines der zwischen Rebellen und Regierungstruppen geteilten Viertel, bevor die syrische Armee mit massiver Unterstützung des russischen Militärs Aleppo im Dezember 2016 vollständig zurückeroberte.
In der Nähe von Aleppo hatte bereits am vergangenen Samstag ein Selbstmordattentäter einen Anschlag verübt, bei dem mehr als 120 Menschen getötet wurden. Der Angriff richtete sich gegen Buspassagiere, die gerade im Zuge eines Abkommens aus belagerten Städten evakuiert worden waren.
Busse fahren von Idlib nach Aleppo
Tausende Syrer sind inzwischen gemäß eines Abkommens zwischen Regierung und Rebellen aus lange belagerten Orten umgesiedelt worden. 45 Busse mit etwa 3000 Menschen an Bord hätten am frühen Mittwochmorgen die beiden von Rebellen belagerten Orte Fua und Kafraja in der nordwestlichen Provinz Idlib verlassen, hieß es aus syrischen Sicherheitskreisen. Demnach fuhren die Busse in Richtung der mittlerweile von der Regierung kontrollierten Metropole Aleppo.
Zeitgleich sollten elf Busse mit rund 300 Menschen an Bord aus Orten nahe der Hauptstadt Damaskus in Richtung Norden aufbrechen. Auch diese Orte werden von der syrischen Armee belagert.
Vergangene Woche hatten der Iran und Katar ein Abkommen zwischen Regierung und Rebellen vermittelt. Es sieht vor, dass Unterstützer von Syriens Präsident Baschar al-Assad aus den belagerten Städten Fua und Kafraja in Gebiete unter Regierungskontrolle gebracht werden.
Im Gegenzug sollen überwiegend sunnitische Oppositionelle die Orte Madaja und Sabadani nahe Damaskus verlassen und in die nordsyrische Provinz Idlib umgesiedelt werden. Die Provinz wird überwiegend von Rebellen kontrolliert. Kritiker bezeichnen das Abkommen als Zwangsumsiedlung.
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