Krieg im Südkaukasus: Zwischen Revolution und Diktatur

Der Fotograf Areg Balayan und der Soziologe Sergey Rumyansev über den Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach.

Im Juli 2020 begann der Bergkarabachkrieg zwischen Armenien und Aserbaidschan. Foto: dpa/Xinhua, Gevorg Ghazaryan

Es ist einer der ältesten Konflikte der Welt mit immer wieder entflammenden bewaffneten Auseinandersetzungen in unterschiedlichen Zeitabständen – wie ein Teufelskreis, aus dem es kaum einen Ausweg zu geben scheint.

Wann: Do. 11.03.21, 19 Uhr

Wo: Livestream via YouTube

Kontakt: taztalk@taz.de

Der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region Bergkarabach endete am 9. November 2020 nach 44 Tagen. Über 6.100 Menschen wurden getötet, Zehntausende vertrieben. Laut der Waffenstillstandsvereinbarung kontrolliert Armenien nur noch einen Großteil von Bergkarabach und den „Latschinkorridor“, der Armenien mit Bergkarabach verbindet. Der Status von Bergkarabach wird nicht definiert. 2.000 russische Soldaten sichern die Umsetzung des Waffenstillstandsabkommens und sind in Bergkarabach stationiert.

Sowohl Armenien als auch Aserbaidschan befeuerten den Krieg, aber die Schuld nur in der Politik zu verorten ist zu einfach. Auch in großen Teilen der Bevölkerung gibt es einen erstarkenden Nationalismus von unten, während einige sich für Friedensbestrebungen einsetzen.

Am 11. März 2021 haben der Fotograf und Künstler Areg Balayan und der Soziologe Sergey Rumyansev mit dem taz-lab-Redakteur Tigran Petrosyan und Anastasia Tikhomirova über den Krieg um Bergkarabach und die Erwartungen der Gesellschaft und der Politik in der Region gesprochen.

Areg Balayan ist Fotograf und Künstler aus Armenien. Am Beispiel des Krieges um Bergkarabach zwischen Armenien und Aserbaidschan präsentiert Balayan seine Fotoessay-Geschichte beim taz lab: Eine existenzielle Reise durch den Krieg und die menschliche Verlassenheit – jedoch als künstlerische Darstellung. Seine Fotos wurden bei Reuters, Al Jazeera und Daily Mail veröffentlicht. In seiner Heimat erhielt er mehrere Preise. „A Change Is Gonna Come“ bedeute, sagt er, dass „der Frieden kommt“.

Dr. Sergey Rumyansev studierte Soziologe an der Staatlichen Universität Baku, war von 2003 bis 2014 wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Institut für Philosophie, Soziologie und Recht an der Wissenschaftsakademie Aserbaidschans und von 2010 bis 2012 Postdoktorand der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2012 ist er Mitglied des Imagine Center for Conflict Transformation (Washington/Tbilisi). Seine wissenschaftlichen Interessen konzentrieren sich auf Konflikte, Nationalismus, Geschichts- und Erinnerungspolitik, Urbane Anthropologie, Migration und Diaspora. Seit 2015 ist er ständiger Redakteur von caucasusedition.net, seit 2015 Vorstandsmitglied des CISR e.V. Berlin und Leiter des Projekts "Die Massenmedien und Konflikttransformation".

Hinweis: Die Veranstaltung findet auf Russisch statt und wird von Anastasia Tikhomirova, taz-lab-Redakteurin, ins Deutsche übersetzt.

Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.

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