Kostenloser Nahverkehr in Athen: Öffi-Flatrate dank Finanzkrise
Während der Bankenschließung fahren Busse und Bahnen im Großraum Athen kostenlos. Damit reagiert die Regierung auf Hamsterkäufe an Tankstellen.
Am Wochenende hatte es aus Angst vor Engpässen eine deutlich erhöhte Benzinnachfrage in Griechenland gegeben. Nach Angaben des Tankstellenverbands lag der Absatz um rund ein Fünftel über dem vom vorigen Wochenende. Das Wirtschaftsministerium versicherte in einer Erklärung, dass es auf dem Treibstoffmarkt keine Probleme gebe. Die Industrie gab an, dass Reserven für mehrere Monate vorhanden seien.
Griechenlands Regierungschef Alexis Tsipras hatte in der Nacht zum Samstag überraschend ein Referendum über die Reformvorschläge der internationalen Geldgeber für den kommenden Sonntag angekündigt. Die Finanzminister der Eurozone warfen ihm daraufhin vor, einseitig die Verhandlungen abgebrochen zu haben, und entschieden, das am Dienstag auslaufende Hilfsprogramm für Athen nicht zu verlängern.
Ohne frisches Geld droht Griechenland binnen wenigen Tagen der Bankrott. Die Banken im Land und auch die Börse sind nun bis mindestens Montag kommender Woche geschlossen. Der Kapitalverkehr wurde stark eingeschränkt, die täglichen Barabhebungen an Geldautomaten wurden für Griechen auf 60 Euro pro Tag beschränkt, ausländische Touristen sind davon aber nicht betroffen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Nach dem Anschlag in Magdeburg
Rechtsextreme instrumentalisieren Gedenken
Anschlag in Magdeburg
„Eine Schockstarre, die bis jetzt anhält“
Bundestagswahl am 23. Februar
An der Wählerschaft vorbei
Erderwärmung und Donald Trump
Kipppunkt für unseren Klimaschutz
EU-Gipfel zur Ukraine-Frage
Am Horizont droht Trump – und die EU ist leider planlos
Streit um Russland in der AfD
Chrupalla hat Ärger wegen Anti-Nato-Aussagen