Krise in Griechenland: Banken bleiben dicht
Griechische Banken bleiben bis mindestens nach dem Referendum geschlossen. Der Regierung zufolge sind die Guthaben aber gesichert.
Aus Sorge vor Kurseinbrüchen bleibt auch die Börse in Athen bis zum 7. Juli geschlossen. In Asien drückte das Scheitern der Schuldengespräche zwischen Griechenland und seinen internationalen Geldgebern auf die Stimmung. In Japan fiel der Nikkei -Index der 225 führenden Werte am Montag um knapp drei Prozent. Der Dax verlor im vorbörslichen Handel mehr als vier Prozent. Der Euro gab im fernöstlichen Handel fast zwei Prozent nach.
Die griechische Regierung will mit ihren Maßnahmen verhindern, dass die Banken zusammenbrechen, weil angesichts der drohenden Staatspleite zu viele Kunden gleichzeitig ihre Konten räumen. Nach dem Abbruch der Schuldengespräche hatten sich am Wochenende bereits lange Schlangen vor den Geldautomaten gebildet. Griechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras erklärte, die Bankguthaben der Griechen seien sicher.
Als erstes konkretes Anzeichen, dass sich ein Land gegen eine Ansteckung griechischer Finanzmarktturbulenzen zu schützen sucht, wies Mazedonien seine Banken an, ihre gesamten Einlagen bei Geldhäusern in Griechenland abzuziehen. Zudem wurden „vorbeugende Maßnahmen“ beschlossen, die den Abfluss von Geldern Richtung Griechenland eindämmen sollen. Die Zentralbank in Skopje teilte am späten Sonntagabend mit, die Schritte seien nur vorübergehend.
US-Finanzminister Jack Lew telefonierte mit Tsipras. Einem Sprecher Lews zufolge muss vor dem von der griechischen Regierung für kommenden Sonntag geplanten Referendum zu den Reformauflagen der internationalen Geldgeber weiter eine Lösung im Schuldenstreit gesucht werden. Athen müsse sich zu Reformen bekennen und alle Seiten über Schuldenerleichterungen für das Krisenland diskutieren.
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