■ beiseite: Konzeptlos
Dem Künstlerhof Buch droht die Schließung. Auf dem 24.000 Quadratmeter großen Gelände gleich neben einer malerischen Parkanlage im äußersten Nordosten Berlins gibt es großzügige Atelier- und Werkstattkapazitäten für bildende Künstler aus Berlin und Umgebung. Vor vier Jahren hatte das Parlament beschlossen, das Projekt, damals noch „Zentrum für architekturbezogene Kunst der DDR“, spätestens bis zum 30.September 1994 in eine freie Trägerschaft zu überführen. Bis heute hat der Senat noch kein wirklich tragfähiges Konzept zum Erhalt des Projektes vorgelegt, und die Zeit wird langsam knapp. Denn im Moment laufen die letzten Verhandlungen zum Nachtragshaushalt. Liegt kein Konzept vor, werden wahrscheinlich auch keine finanziellen Mittel eingeplant, und ohne Unterstützung von öffentlicher Hand kann der Künstlerhof nicht überleben. Jetzt haben verschiedene Berliner Künstlerorganisationen, die schon mehrfach ohne Resonanz detaillierte Vorschläge unterbreitet hatten, einen letzten Anlauf unternommen, das Projekt vor der Schließung zu bewahren. In einem Appell an sämtliche Senatsfraktionen fordern die Künstler eine gesonderte Anhörung des Kulturausschusses zum Künstlerhof Buch. Wenn sich jetzt, in der unnötigerweise so knapp gewordenen Zeit, kein überzeugendes Konzept mehr verabschieden lasse, müsse wenigstens die Finanzierung nach dem 1.Oktober gesichert werden. Sonst wird der Künstlerhof im Herbst geschlossen. Von den Fraktionen kam bislang nicht mehr als Schweigen.
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