Konflikt zwischen Kauder und Schwesig: Merkel sagt „Sorry!“
Unionsfraktionschef Volker Kauder hatte die Familienministerin „weinerlich“ genannt. Nun entschuldigt sich die Kanzlerin bei Manuela Schwesig.
BERLIN afp | Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich laut Spiegel-Bericht bei Familienministerin Manuela Schwesig für den persönlichen Angriff von Unionsfraktionschef Volker Kauder gegen sie im koalitionsinternen Streit um die Frauenquote entschuldigt. „Das tut mir wirklich leid“, habe Merkel der Familienministerin gesagt, berichtete das Nachrichtenmagazin am Sonntag.
Kauder hatte Schwesig vorgeworfen, sie solle „nicht so weinerlich“ sein. „Das geht so nicht“, sagte Merkel dazu laut Spiegel der SPD-Politikerin. Sie selbst habe man früher „Zonenwachtel“ genannt. Nach heftigen Debatten zwischen den Regierungspartnern hatte sich die Koalition vergangene Woche schließlich darauf geeinigt, dass ab 2016 für die Aufsichtsräte von Großunternehmen eine gesetzliche Frauenquote von 30 Prozent gelten soll.
Die Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion, Karin Maag, mahnte im Spiegel angesichts des Streits um die Frauenquote: „Wir müssen aufpassen, dass wir gesellschaftliche Weichenstellungen nicht verschlafen.“ Das bedeute auch, „dass wir Frauen- und Familienthemen nicht gegen Wirtschaftsthemen ausspielen können“.
CDU-Vorstandsmitglied Elisabeth Motschmann sagte, sie würde sich wünschen, „dass wir offensiv vertreten, dass die Frauenquote für die Wirtschaft eine Bereicherung ist und keine Belastung oder gar Gefahr“.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren
Tod des Fahrradaktivisten Natenom
Öffentliche Verhandlung vor Gericht entfällt
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
Wahlprogramm der FDP
Alles lässt sich ändern – außer der Schuldenbremse
Migration auf dem Ärmelkanal
Effizienz mit Todesfolge