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Konflikt in der UkraineDas Sterben geht weiter

Im Osten des Landes sind bei neuen Kämpfen zwölf Menschen getötet worden. Die Separatisten verkünden, ukrainische Soldaten seien eingekesselt.

Ukrainische Soldaten beim Training nahe dem östlich gelegenen Lysychansk. Bild: reuters

KIEW afp | Bei neuen Kämpfen im Osten der Ukraine sind seit Donnerstag nach offiziellen Angaben zwölf Menschen getötet worden, darunter sieben Zivilisten. Bei Artilleriebeschuss in der Rebellenhochburg Donezk seien überdies 23 Menschen verletzt worden, teilte die Stadtverwaltung mit. Das ukrainische Militär teilte mit, es seien auch 23 Soldaten verletzt worden. Über Opfer auf Seiten der Separatisten gab es zunächst keine Angaben.

Brennpunkt der Kämpfe war die von Regierungstruppen gehaltene Stadt Debalzewe, die an der Bahnstrecke zwischen Donezk und der zweiten Rebellenhochburg Lugansk liegt.

Ein Anführer der prorussischen Separatisten, Andrej Purgin, sagte der russischen Nachrichtenagentur Interfax, die ukrainischen Soldaten seien „eingekesselt“ und von Nachschub abgeschnitten. Er bot die Einrichtung eines „humanitären Korridors“ für Soldaten an, die ihre Waffen niederlegten.

In dem seit neun Monaten andauernden Konflikt zwischen der Regierung in Kiew und prorussischen Separatisten im Osten des Landes wurden bereits 5100 Menschen getötet. International für Empörung sorgte der Raketenbeschuss der Hafenstadt Mariupol am vergangenen Samstag, durch den mindestens 30 Menschen getötet wurden.

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6 Kommentare

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  • Teilt das Land doch endlich einfach auf.

  • Der grösste Schaden kommt von der Ukrainischen Desinformtionsabteilung. Dieser Schaden ist weit grösser als alle militärischen Niederlagen zusammen. Ein Wort - UNGLAUBWUERDIG - man würde Frau Merkel wünschen die Ukrainer in den Senkel zu stellen. Aber dass geht mit Ihrer Vergangenheit nicht. Die Ukraine wird in 6 Monaten über eine Neue Regierung oder Auflösung des Staates diskutieren. Dass Poroschenko den Juni 15 erlebt wage ich klar zu bezweifeln.

    Abschussprämien für Soldaten - das sind mediale Verzweiflungstaten.

    Beim IWF hofft man jetzt, dass Putin die 3 MIa nicht sofort einfordert - dazu kommen noch mehr als 2 von Gazprom. Ein Sttaat der nicht mal die Kohlelieferung von Südafrika bezahlen kann - hat eigentlich keine Ueberlebens-schance.