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„Kommt häufiger vor“

■ Bombe in der Gesamtschule Steilshoop

Ein drei mal sechs Meter großes Loch hat am Sonntag abend ein Sprengsatz in die rückseitige Fensterfront der Gesamtschule Steilshoop gerissen. Die Bombe habe eine so große Sprengkraft gehabt, daß es „nur einer Verkettung glücklicher Umstände“ zu verdanken sei, daß keine Person zu Schaden kam, erklärt Polizeisprecher Hartmut Kapp. Der Staatsschutz schließt einen politischen Hintergrund aus, statt dessen ermittelt die Jugenddienststelle der Polizei. Die Bombe sei höchstwahrscheinlich selbstgebastelt, einen Täterhinweis gibt es allerdings noch nicht: „Es ist nicht auszuschließen, daß es sich um eine Nachahmungstat handelt“.

Seit September vergangenen Jahres sei es in dem Stadtteil zwöfmal zur „Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion“ gekommen, davon dreimal am Schulgebäude. Die Taten wurden überwiegend in den späten Abendstunden verübt. Neu diesmal: Die Explosion wurde durch einen Anruf bei der Mopo kurz vor 23 Uhr telefonisch angekündigt. Die daraufhin alarmierte Polizei kam allerdings zu spät. Man könne davon ausgehen, „daß sich da jemand wichtig machen wollte“, erklärt Schulleiter Dieter Maibaum. Die Tat sei „weder links noch rechts“ einzuordnen, es handele sich vielmehr um eine Gewalttat, wie sie „nicht nur in diesem Stadtteil leider häufiger vorkommt“.

Bereits vor einer Woche war an der Eimbüttler Jahnschule eine vergleichsweise sehr viel kleinere Ladung Schwarzpulver gezündet worden. Ein Zusammenhang mit Steilshoop ist nach Einschätzung der Polizei „nicht erkennbar“. „Wir gehen davon aus, daß es sich um ein örtlich begrenztes Phänomen handelt“. kaj

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