KommentarAus für Nordseeschützer: Neue Idealisten braucht das Meer
Die "Aktionskonferenz Nordsee" ist eine klassische zililgesellschaftliche Initiative: frech, unabhängig und einem klaren Ziel verschrieben. Wer soll ihr folgen, wenn sie die Segel streicht?
D ie "Aktionskonferenz Nordsee" (AKN) ist eine eine klassische zivilgesellschaftliche Initiative, eine NGO, die frech staatliches Handeln kritisiert. Und finanziert wurde - vom Staat. Niemand hat beschlossen, dass damit Schluss sein soll. Aber offenbar lassen sich die Gerichte landauf landab nicht mehr wir früher zu Bußgeld-Spenden an die Organisation motivieren. Sicher gibt es dafür auch interne Gründe.
Zum letzten Mal für Schlagzeilen gesorgt hat die AKN noch im Januar: "Deutsches Alfred-Wegener-Institut auf Abwegen", hieß es da zur Eisendüngung in antarktischen Gewässern, mit denen die AWI-Wissenschaftler CO2 binden wollen. Um sogleich darauf hinzuweisen, dass auf der 9. Biodiversitätskonferenz 2008 in Bonn auch die deutschen Delegierten beschlossen hatten, eben solche Aktivitäten "zu unterlassen".
Die Meere brauchen eine solche Stimme: eine Lobby, die erkennbar einseitig ihre Interessen vertritt. Weil es nicht immer direkt Betroffenen gibt, ist der Schutz der Meere meist eine ideelle Angelegenheit. Mit der AKN tritt nun eine Generation solcher Umweltidealisten ab - und neue sind bisher nicht in Sicht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!