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KommentarUnbelehrbare Kulturkämpfer

Jan Feddersen
Kommentar von Jan Feddersen

Die Union möchte eine Reform des Erbschaftsteuergesetzes, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften benachteiligt. Ein Ausdruck organisierter Homophobie.

D ass die Union - in all in ihren ideologischen Bestandteilen - aktuell Probleme hat, genau zu definieren, was denn nun konservativ sei, ist eine Binse. In Wahrheit weiß sie es für den Alltag ganz genau: alles für die Familie. Solche in ihrem Sinne. Zusammenschlüsse auf Grundlage von Blut (und möglichst Boden). Nix mit Patchworkfamiliärem, sondern pur. Papa, Mama, Kind, besser: Kinder. Was in dieses Schema nicht passt, verdient abgewertet zu werden.

Bild: taz

Jan Feddersen,50, ist Autor und Redakteur. Besonders für die Ressorts taz.mag und tazzwei.

Insofern nimmt nicht wunder, dass die Union die Reform des Erbschaftsteuergesetzes so gestaltet sehen möchte, dass zwei Männer oder zwei Frauen, liiert in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft, nicht die gleichen Erbmöglichkeiten füreinander haben. Eine Idee in der Union geht sogar so weit, die in jeder Hinsicht sonst auch pflichtvoll finanzielle Verantwortung füreinander Tragenden erbrechtlich wie Fremde zu behandeln.

Das lässt nur einen Schluss zu: Die Union diskriminiert heftig, was nicht ihrem züchtend-christlichen Weltbild entspricht. Sie ist die Partei der organisierten Homophobie. Nicht mehr, nicht weniger.

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Jan Feddersen
Redakteur für besondere Aufgaben
Einst: Postbote, Möbelverkäufer, Versicherungskartensortierer, Verlagskaufmann in spe, Zeitungsausträger, Autor und Säzzer verschiedener linker Medien, etwa "Arbeiterkampf" und "Moderne Zeiten", Volo bei der taz in Hamburg - seit 1996 in Berlin bei der taz, Meinungs- und Inlandsredaktion, Wochenendmagazin taz mag, schließlich Kurator des taz lab und der taz Talks.. Interessen: Vergangenheitspolitik seit 1945, Popularkulturen aller Arten, politische Analyse zu LGBTI*-Fragen sowie zu Fragen der Mittelschichtskritik. RB Leipzig-Fan. Und er ist seit 2011 mit dem in Hamburg lebenden Historiker Rainer Nicolaysen in einer Eingetragenen Lebenspartnerschaft, seit 2018 mit ihm verheiratet. Lebensmotto: Da geht noch was!
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