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KommentarDer Lohndrücker steht in der Kritik

Finanzsenator wettert gegen den Mindestlohn.

Finanzsenator Thilo Sarrazin ist für seine verbalen Ausfälle bekannt - aber diesmal wird er nicht so einfach wie sonst davonkommen. Der Grund dafür: Mit seinem Bekenntnis, dass er auch für einen persönlichen Mindestlohn von 5 Euro pro Stunde arbeiten würde, begibt er sich auf fachfremdes Gebiet. Seine bisherigen Ausraster drehten sich meist um die Finanzpolitik - und da wird Sarrazin als harter Hund gebraucht, um die Sparvorgaben gegenüber den einzelnen Ressorts und der Kritik in der Öffentlichkeit durchzusetzen. Und weil er mit dieser Politik erfolgreich war, genoss er stets die Rückendeckung des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit.

Doch diesmal geht es um ein Herzensanliegen der SPD, um den Mindestlohn und damit die Gerechtigkeit. Wenn die Partei hier 7,50 Euro fordert, dann schadet es massiv, wenn der Lohndrücker Sarrazin das mit seinem Privatmindestlohn unterbietet. Darum kritisiert diesmal nicht nur die Opposition den Finanzsenator, sondern es gibt auch Rücktrittsforderungen von den eigenen Parteifreunden. Und: Sarrazin muss sich sogar auf Angriffe während des SPD-Landesparteitages am Samstag einstellen.

Doch wirklich durchdringen wird die Kritik auch diesmal nicht. Denn der Finanzsenator fühlt sich überhaupt nicht an irgendwelche Parteibeschlüsse gebunden. In dem gleichen Interview, in dem die 5-Euro-Aussage fällt, wird Sarrazin auch gefragt, was er als sein größtes Kapital sieht. Die Antwort: "Die Tatsache, dass ich ein innengeleiteter Mensch bin." Da wird deutlich, dass Sarrazin auf den Rat von außen nichts gibt - er versteht sich als selbstständige politische Einheit. Die letzten Monate mit Sarrazin, der in den Vorstand der Bundesbank wechseln will, werden also noch heiß für die SPD.

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1 Kommentar

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  • H
    herbert

    Wozu braucht Sarrazin 5000 Euro im Monat, gebt ihm einen Pullover und 5 Euro die Stunde. Er kann gut damit Leben.Hoffentlich hat Herr Sarrazin genügend Pullover für die SPD, denn die sollte sich bei der nächsten Wahl warm anziehen.