■ Kommentar: Stadtwerke-Ausschuß geht weiter
Viele können es nicht mehr hören: Stadtwerke-Ausschuß. Die einen wissen alles schon: Beim Thema „Billigstrom“ kommen die Ungereimtheiten dadurch zustande, daß im Sommer 1992 der Stadtwerke-Vorstand Willipinski die Geschichte schönen und den Sachverhalt so darstellen wollte, daß Wedemeier schon lange vor dem öffentlichen Bekanntwerden den Sondertarif „sofort“ gestoppt sehen wollte — Willipinski hatte es allerdings schlicht nicht gemacht. Und bei der Parteispende ist kaum zu glauben, daß die Stadtwerke im Dezember 90.000 Mark für die SPD nach dem Motto beschließen: Tue Gutes und rede mit niemandem darüber. Die kleinen Widersprüche und Notlügen sind alle verständlich, wenn man unterstellt, die Zeugen wollten diese beiden Sachverhalte vertuschen.
Aber richtig nachweisen läßt sich beides bisher nicht. Auch sind die Akten längst nicht alle ausgewertet, die Stadtwerke haben einiges zurückgehalten. Die Erfahrung lehrt: Je länger der Ausschuß bohrt, desto mehr kommt auf den Tisch. Das heißt: Auch wenn es keiner mehr hören kann, die zähe Aufklärungsarbeit muß weitergehen. Klaus Wolschner
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen