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■ KommentarKein Dreiklang

Über den Sinn von Flugzeugbau und staatlich subventionierten Großindustrien läßt sich trefflich streiten. Natürlich wäre es sinnvoller, in Finkenwerder würden Solarzellen, Windturbinen und Wasserstoff-Turboprops gefertigt anstelle jener computergesteuerten Ozonkiller, die anschließend mit Billig-Kerosin auf subventionierten Pisten für den stetigen Anstieg des Weltluftverkehrs sorgen.

Beim Dasa-Konflikt geht es jedoch um mehr: um die Frage nämlich, nach welchen Gesichtspunkten in Deutschland produziert und investiert wird. Die kuschelige Zeit, als patriarchale Firmenführer sich im Glanz ihrer Produkte und eines vaterländischen Stolzes auf das „Made in Germany“ sonnten, ist passé. Mit den „Systemveränderern“ Schrempp & Co. betrat eine Generation wertefreier Finanzakrobaten die Arena, die nichts als Rendite, Aktienkurs und Privateinkommen kennen.

Den Standort Deutschland zerstören nicht das Anspruchsdenken, der blaue Montag und die Malediven-Urlaube der Airbus-WerkerInnen, sondern, der Ausdruck sei speziell in diesem Zusammenhang mal verziehen, „vaterlandslose Gesellen“ wie Schrempp oder Hapag-Lloyd-Boß Bernd Wrede.

Der deutsche Krisen-Cocktail ist gemixt von untätigen Politikern wie Kohl & Voscherau sowie eiskalten Profitmanagern. Natürlich warten wir nicht auf die Wiederkehr der Unternehmer-Patriarchen. Uns würden schon innovative und hierarchiearme Unternehmen genügen, die sinnvolle Produkte in eine globale Welt setzen und dabei einen vernünftigen Dreiklang zwischen Umwelt, Arbeit und Profit zustandebringen.

Florian Marten

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