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KommentarSprücheklopfer

■ Streikaussichten mangelhaft

Sehr kampfbereit und siegessicher gaben sie sich gestern auf dem Hemelinger Marktplatz - die Bremer Metaller. Ebenso wie die Gewerkschafter. Sie versicherten sich gegenseitig und allen, die es hören oder nicht hören wollten: „Zur Not wird solange gestreikt, bis die Arbeitgeber unsere Forderungen erfüllen.“

Doch sie sollten schwer aufpassen, daß sie nicht bald als Sprücheklopfer dastehen. Ein auf Mercedes-Benz beschränkter Streik kann es nicht sein. Die können sich eher intern auf einen Haustarif einigen. Und ob sich die IG-Metall bei Streikaktionen auf die Belegschaft von Vulkan, die Dasa-Fluzeugbauer oder die gebeutelten Mitarbeiter von DST verlassen kann, muß stark bezweifelt werden. Denn: Für einen harten und vor allem langen Arbeitskampf sind viele Unternehmen, ist die ganze Region zu schwach.

Das wissen hoffentlich auch die Arbeitgeber. Schließlich gehen nicht nur die Arbeitsplätze verloren. Schlußendlich heißt es dann Konkurs anmelden. Wie so oft an der Weser in der Vergangenheit.

Für die hiesigen Verhandlungspartner muß klar sein: Gibt es keinen Flächentarif, wäre ein Verhandlungsabbruch wie in Frankfurt für beide Seiten fatal. Vor allem aber auch für die gesamte Region und damit für viele andere Arbeitsplätze. Darum sind jetzt an der Unterweser Verhandlungen mit Vernunft und Augenmaß gefragt. Aber keine starken Sprüche . Jens Tittmann

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