Kommentar: Schlickwirtschaft
■ Häfenressort ruht auf Staatsmonopol aus
Bremens Wirtschaft hat diverse staatssozialistische Sektoren, deren innere Ökonomie vollkommen undurchschaubar ist. Der Schiffbau wird gerade eingestellt, das staatliche Veranstaltungs- und Vergnügungswesen wird ausgebaut. Die staatsmonopolistische Häfenwirtschaft wird umgebaut. Bisher wird alles, was zur Infrastruktur der Häfen gehört, einfach aus der Staatskasse bezahlt, ohne auch nur mit der betriebswirtschaftlichen Ökonomie der BLG verglichen zu werden. Die Hafenschlick-Entsorgung ist nur ein kleines Kapitel in einem dicken Buch, das da zu schreiben wäre. Und es ist typisch, daß auch hier das verantwortliche Häfenressort nicht vorangeht, sondern zum Jagen getragen werden muß.
Warum wird das Baggergut nicht auf hoher See verklappt? Wenn Bremen nur 10 Prozent der eingesparten Summe für den Umweltschutz geben würde, wäre das eine gute Tat. Damit könnte man auch eine Kampagne gegen die Verursacher des Cadmium- und Zink-Eintrags finanzieren. Soll doch der Bund vor Gericht ziehen und die Bremer ungeachtet der Haushaltsnotlage zwingen, wegen einiger Milligramm Cadmium und Zink jährlich zig Millionen auszugeben!
Wenn dazu der politische Mut fehlt, dann allerdings muß die Hafenschlick-Rechnung den jeweiligen Hafenbecken zugerechnet werden – mit der Folge, daß unrentable Becken zu schließen wären.
Klaus Wolschner
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