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KommentarAußer Spesen...

■ Bremerhaven im Bürokratenfieber

Rund 40 Bremerhavener hatten sich verpflichtet, für die Opfer eines grausamen Treibens in Jugoslawien zu bürgen, damit diese in Deutschland Unterschlupf fanden. Für diese humanitäre Aktion sollen diese Bürgen nun noch immer zur Kasse gebeten werden. Die Seestädter Bürokraten bestehen auf ihren lächerlichen Forderungen.

Immerhin mußten sie inzwischen zähneknirschend einsehen, daß die ursprünglichen Maximal-Forderungen nicht durchzusetzen sind. Dem mußten allerdings Gerichte einen Riegel vorschieben. Knallhart hatte man die Leute zur Kasse gebeten, die Forderungsbescheide verschickt. Egal, ob es sich um Jugoslawen handelte, die aus Solidarität zu Menschen aus ihrer Heimat gehandelt und teilweise die Bedeutung der Bürgschaft nicht verstanden hatten. Egal auch, ob es sich um eine rein humanitäre Angelegenheit Bremerhavener Bürger handelte. Alle sollten sie zahlen.

Ganz im Gegensatz dazu die Schwesterstadt Bremen. Dort wurde nicht eine einzige Zahlungsforderung verschickt. Dort wurde längst entschieden: Wir wollen keinen Pfennig zurück. Hut ab! Denn auszahlen wird sich der blindwütige Seestädter Bürokratismus nicht. Allein die Kosten für die verschickten Rückzahlungsforderungen dürften den noch einzutreibenden Schulden gleichkommen. Darum gilt jetzt für Bremerhaven: Außer Spesen nichts gewesen! Und: Übt Verzichten, denn Bescheidenheit ist eine Zier! Jens Tittmann

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