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KommentarKopf im Schlick

■ Baggerstop im Bremerhavener Hafen

Hafensenator Uwe Beckmeyer (SPD) muß das Gemüt einer Brummfliege haben. Überheblich bügelte er eine Anfrage der Grünen ab, ob der Hafenschlamm in Bremerhaven mit dem Umweltgift Tributylzinn (TBT) belastet sei. Entweder war Beckmeyer tatsächlich überzeugt, daß es keine Probleme bei der Entsorgung des Hafenschlammes geben würde. Oder er hoffte, sich so durchschummeln zu können und keiner würde merken, was für (Hafen-)Dreck er da eigentlich am Stecken hat.

Jetzt ist auf jeden Fall der Lack der Beckmeyerschen Schönfärberei ab, sein Hafenamtsleiter steht wie ein begossener Pudel da und der Hafenschlamm ist dramatisch verseucht. Seit langem wird TBT als eines der giftigsten bislang in die Umwelt eingebrachten chemischen Mittel öffentlich diskutiert. Man muß als Leiter einer Fachbehörde seinen Kopf schon tief in den Schlick stecken, um von dieser Diskussion nichts mitzukriegen. Wieso die Behörden in Hamburg Konsequenzen aus der öffentlichen Diskussion um TBT gezogen haben, Nachbar Bremen aber militant schläft, ist nicht zu verstehen.

Sicher, den Hafenschlamm in die Nordsee zu schmeißen, ist billig. Aber spätestens die zeitlich begrenzte Genehmigung für diese Art der Umweltvergiftung hätte die Bremer Behörden warnen müssen. Danach keine Alternativen gesucht zu haben, hat entweder mit Böswilligkeit oder Unfähigkeit zu tun. Thomas Schumacher

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