Kommentar: Windhammer
■ Warum die HEW keinen Groschen mehr in den Wind zahlen, ohne es zu sagen
Wie soll man das nennen? Stolz präsentieren die HEW jedes neue Öko-Projekt. Und verabschieden sich heimlich, still und leise vom Zusatzgroschen für die Windenergie. Selbst angehende Windmüller nicht davon zu informieren und damit zigtausend Mark teure Pläne zur Makulatur werden zu lassen – wie soll man das nennen? Ungeschickt? Frech? Unverantwortlich? Es mag jeder seine eigene Vokabel finden.
Und wie soll man das Verhalten des Noch-Umweltsenators Fritz Vahrenholt nennen? „Es geht weiter mit der Windkraft“, hatte er gestern vor laufenden Kameras verkündet. Daß der Fördertopf leer ist, daß sich keine neuen Anlagen lohnen, daß er also nicht nur Hamburgs größten, sondern für unabsehbare Zeit auch letzten Rotor vorstellt, hat er nicht gesagt.
Vielleicht hat er es nicht gewußt? Wohl kaum. Die HEW hatten schon vor drei Jahren angekündigt, höchstens 20 Megawatt Windenergie zu fördern. Daß diese Kapazität erreicht ist, hat Vahrenholt gestern selbst stolz verkündet. Zudem ist er Aufsichtsratsvorsitzender des Stromkonzerns.
Aber es gibt noch Hoffnung. Jedes Jahr handeln Stadt und HEW neu aus, wie insgesamt zwanzig Millionen Mark auf diverse Umweltprojekte aufgeteilt werden. Der Anteil für die Windkraft kann aufgestockt werden. Fragt sich nur, zu wessen Lasten.
Angehende Windmüller bleiben derweil auf ihren für teures Geld erstellten Plänen sitzen. Aber darum braucht sich Vahrenholt nicht zu kümmern. Er ist ja seit gestern nur noch Senator auf Abruf. Achim Fischer
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