Kommentar: Leistung, nur Leistung
■ CDU will reine Stromlinien-Unis
Die CDU macht ernst: Die Hochschulen im Lande Bremen sollen stromlinienförmig getrimmt werden. Hebel dafür ist das neue Hochschulrahmengesetz, das die Union nun auf Bremen herunterbrechen will – „die Freiräume nutzen“, ist das Motto, „Leistung“auf allen Ebenen das Ziel. Eines muß man der CDU lassen: Sie setzt neben den sicher von vielen geteilten Forderungen – wie mehr Autonomie für die Hochschulen, Evaluation der Lehre, weniger Bürokratie und Regulierung – auch solche Themen, über die man eigentlich nicht diskutieren müßte. Zum Beispiel die Abschaffung der ASten oder das radikale Beschneiden der Geisteswissenschaften.
Erstaunlich ist nur, daß die CDU ausgerechnet jenen mehr Macht zugestehen will, die bisher schon die Kontrolle an den Hochschulen haben, den Professoren nämlich. Bemerkenswert ist außerdem, was die CDU-Frau Elisabeth Motschmann nicht sagte: Daß nämlich eine Ausweitung des BaföG, ohne die ein Einhalten der Regelstudienzeiten unmöglich sein dürfte, von ihren Parteifreunden in Bonn blockiert wird. Und daß in Bremen die Union mit ihrem Beharren auf den Umzug der Hochschule Bremen nach Grohn vernünftige Weichenstellungen verhindert. Und daß es der CDU-Finanzsenator ist, der den Wissenschaftsetat erhöhen müßte. Hier muß sich Motschmann innerparteilich durchsetzen und nicht nur zum populistischen Sturm auf die gewählten ASten blasen. Joachim Fahrun
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