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■ KommentarFalsches Spiel

Nur eines war von Anbeginn an sicher: Ohne Streit würde der Modellversuch bei der Polizei nicht starten. Unklar war in den letzten Monaten lediglich, an welchem Detail die Kritik sich entzünden würde. Nun ist es das mangelhafte Computersystem, weswegen die ungeliebte Polizeireform gestoppt werden soll, bevor diese überhaupt eine Bewährungsprobe bestehen kann.

Selbstverständlich ist es ein gerechtfertigter Wunsch der Polizisten, zumindest ein funktionierendes Computersystem vorzufinden. Polizeipräsident und Innenverwaltung müssen sich deshalb schon vorwerfen lassen, auf diesem Gebiet kläglich versagt zu haben. Die Quertreiberei, die das Modellvorhaben seit Jahren begleitet, hätte ihnen Warnung genug sein müssen. Dieser hinhaltende Widerstand hat die Reform schließlich mehrere Jahre blockiert.

Jene Lobbyisten aus der Polizeigewerkschaft aber treiben ein verlogenes Spiel. Im Namen der effektiven Kriminalitätsbekämpfung verschweigen sie, daß ein seit vielen Jahren anachronistisches Dienstzeitensystem, das den Polizeibeamten Privilegien sichert, endlich abgeschafft werden muß. Um die Beseitigung von Anfangsproblemen geht es den Kritikern nicht. Hier wird vielmehr versucht, die Öffentlichkeit für die eigenen Interesen zu benutzen. Der Dilettantismus der Polizeiführung ist deshalb eine Sache, an einer Reform aber führt kein Weg vorbei. Gerd Nowakowski

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