piwik no script img

■ KommentarFalsches Spiel

Nur eines war von Anbeginn an sicher: Ohne Streit würde der Modellversuch bei der Polizei nicht starten. Unklar war in den letzten Monaten lediglich, an welchem Detail die Kritik sich entzünden würde. Nun ist es das mangelhafte Computersystem, weswegen die ungeliebte Polizeireform gestoppt werden soll, bevor diese überhaupt eine Bewährungsprobe bestehen kann.

Selbstverständlich ist es ein gerechtfertigter Wunsch der Polizisten, zumindest ein funktionierendes Computersystem vorzufinden. Polizeipräsident und Innenverwaltung müssen sich deshalb schon vorwerfen lassen, auf diesem Gebiet kläglich versagt zu haben. Die Quertreiberei, die das Modellvorhaben seit Jahren begleitet, hätte ihnen Warnung genug sein müssen. Dieser hinhaltende Widerstand hat die Reform schließlich mehrere Jahre blockiert.

Jene Lobbyisten aus der Polizeigewerkschaft aber treiben ein verlogenes Spiel. Im Namen der effektiven Kriminalitätsbekämpfung verschweigen sie, daß ein seit vielen Jahren anachronistisches Dienstzeitensystem, das den Polizeibeamten Privilegien sichert, endlich abgeschafft werden muß. Um die Beseitigung von Anfangsproblemen geht es den Kritikern nicht. Hier wird vielmehr versucht, die Öffentlichkeit für die eigenen Interesen zu benutzen. Der Dilettantismus der Polizeiführung ist deshalb eine Sache, an einer Reform aber führt kein Weg vorbei. Gerd Nowakowski

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen