Kommentar: Absurd
■ Warum sind kleine Klassen schlecht?
Es gab einmal eine gute Idee: Schulen sollten autonom werden. Klar, daß die Lernergebnisse aller Schulen vergleichbar sein müssen, aber mit welchen pädagogischen Mitteln eine Schule das erreicht, sollte Sache des Kollegiums und der Elternschaft rsp. der SchülerInnen-Mitbestimmung sein – dezentrale Verantwortung über die Verwendung der knappen Ressourcen.
Wenn das richtig ist, dann wird die Feststellung, eine Schule hat es geschafft, kleine Klassen zu bilden, nur ein Kompliment sein. Die Feststellung, daß die Behörde den Überblick verloren hat, verweist dann nur darauf, daß dort immer noch zuviele Personen herumsitzen – wieviele Behörden-Mitarbeiter sind denn im Zuge der schrittweisen Einführung von Schulautonomie in die Schulen versetzt worden? Warum soll Bremen nicht bundesweit zum Vorbild werden mit dem Modell: Magersüchtig schlanke Behörde – dafür in den Schulen mehr Lehrerstunden als in anderen Bundesländern?
Das Kienbaum-Gutachten wird offensichtlich von der Behörde benutzt, um den Kontroll-Apparat wieder neu anzufahren. Wenn nun neue Kontrollen eingerichtet werden und zusätzliche Behörden-Arbeitsstunden anfallen, um die Klassenstärken zu erhöhen und Lehrerstunden in den Schulen abzubauen, dann ist das absurd. So macht man eine gute Idee, nämlich auch im Schulbereich mehr dezentrale Verantwortung zu erlauben, kaputt. Klaus Wolschner
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