piwik no script img

■ KommentarSelbstschwächung

Jetzt steigt die Landesvorsitzende Petra Pau selbst in den Ring. Ihre Kandidatur wurde von der Basis lange favorisiert, doch der Parteispitze reichte sie nicht. Und damit hatte diese recht. Wer gegen Wolfgang Thierse und Marianne Birthler diesen Wahlbezirk gewinnen will, muß für mehr stehen als für die Partei. Doch genau das tut Petra Pau nicht. Sie ist als Parteisoldatin bekannt, die die hiesige PDS zusammenhält. Als solche wird sie von der Basis geschätzt. Doch sie hat zuwenig Ausstrahlung, wirkt zu brav und blaß, um neue WählerInnen in diesem bunten Bezirk zu gewinnen.

Der großangelegte Coup der PDS-Führung ist eindeutig nach hinten losgegangen. Als ihren Überraschungskandidaten für den wichtigen Bundestagswahlkreis Mitte/Prenzlauer Berg hatte sie ihn präsentiert: den ehemaligen Admiral und Geheimdienstchef Elmar Schmähling. Der Westdeutsche sollte zeigen, daß die PDS sich öffnet, sollte ausstrahlen über die Partei hinaus und Stimmen holen bei SPD und Bündnisgrünen – ob das erfolgversprechend war, sei einmal dahingestellt. Dann wurden Lothar Bisky und Gregor Gysi die Betrügereien Schmählings doch zu heiß: Sie zogen seine Kandidatur zurück. Petra Pau aber muß nun mit dem öffentlichen Makel antreten, bestenfalls zweite Wahl zu sein. Das hat Pau ihrer Parteispitze zu verdanken, und diese hat so die eigene Kandidatin weiter geschwächt. Das könnte auch bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr noch Folgen zeigen. Sabine am Orde

Seite 6

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen