Kommentar: Nie mehr Atomstrom
■ Kunden müssen Marktmacht nutzen
Bisher waren sie einfach zuständig, die Stadtwerker. Die Kunden, ob Industriebetriebe oder Privathaushalte, hatten keine Wahl, als ihren Strom von den Stadtwerken zu beziehen. Für die Großbetriebe hat sich das schon heute geändert. Sie können ihre Stromlieferanten frei aussuchen. Und auch für Private visionieren die Strom-Strategen die völlige Konsumentenfreiheit: Per Chip-Karte, die in den heimischen Zähler geschoben wird, kann man in jedem Supermarkt Stromkontingente kaufen. Darf's heute besonders billiger Atomstrom aus Frankreich sein? Oder leisten wir uns für das Öko-Gewissen mal einen Monat teuren Windstrom aus heimischer Produktion?
Die Welt im marktvereinten Europa wird in vielen Aspekten schwieriger. Das gilt nicht nur für die MitarbeiterInnen all der monopolverwöhnten Stadtwerke, die sich auf einen in der freien Wirtschaft üblichen Kostendruck einzustellen haben. Auch die Kunden müssen sich umstellen. Statt die Energiepolitik dem Staat oder der Stadt zu überlassen, die Wasserkraft, Fernwärme oder Windenergie fördert, müssen die Menschen mit ihrer „Nachfrage-Macht“es nun selber richten. Bestellen Sie Ihren Strom nur noch bei ökologisch-korrekten Firmen, die Energie sparen, statt um jeden Preis Mengen zu verkaufen. Verlangen Sie Windstrom, wenn Sie das für richtig halten. Bestehen Sie auf Wasserkraft-Strom aus Norwegen. Und vor allem: Hände weg vom Atomstrom. JoachimFahrun
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