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KommentarSchulen verkauft

■ Wer soll sich da noch engagieren?

Das wichtigste Schlagwort in der bildungspolitischen Debatte ist die Autonomie der Schulen. Lehrer, Schüler und Eltern sollen ihre Angelegenheiten selber regeln, sich für ihre Schule engagieren. In Bremen ist das alles obsolet.

Denn wieviel die mühsam aufgebaute Identifikation gerade von Schülerinnen und Schülern für ihre Penne den Bildungsbürokraten wert ist, zeigen die Schließungsbeschlüsse für Huckelriede und das Holter Feld. Hier werden aus finanzpolitischen Gründen funktionierende und beliebte Schulen zerschlagen. Da kann man tausendmal erzählen, daß niemand vorzeitig auf eine andere Schule wechseln muß. Für die Jugendlichen bleibt das fatale Signal: Unsere Interessen sind denen da oben völlig egal, wenn Mercedes ruft oder sich ein paar Mark bei der Gebäudeunterhaltung sparen lassen, dann werden wir verkauft. Da muß man sich nicht wundern, wenn Schüler Inventar zerschlagen oder Wände besprühen. Und warum Lehrer sich noch für den Zusammenhalt ihrer Schule engagieren sollen, wenn sie quasi bei jedem Haushaltsloch Opfer von Behördenwillkür werden können, muß sich die Bildungssenatorin fragen lassen.

Fehlt nur noch, daß die Bremer am Ende von den cleveren Schwaben bei Daimler über den Tisch gezogen werden. Denn im Preis-Poker um das Holter Feld hat man mit dem Schließungsbeschluß eine gute Karte aus der Hand gegeben. Joachim Fahrun

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