Kommentar: Rufschädigend
■ Wirtschaftsbehörde schwärzt Trasco an
Als der Bremer Wirtschaftssenator Hattig vor wenigen Wochen in Achim gegenüber den Umlandgemeinden erklärte: „Sie werden mich noch kennenlernen“, da war nicht ganz klar, was er meinte. Der Fall Trasco verdeutlicht es, er ist der Lakmustest für das Verhalten Bremens gegenüber seinen Nachbarn. Anstatt still und konsequent zu handeln, gebärdet sich Bremen wie ein feudaler Provinzfürst, der in seiner Ratlosigkeit zu pöbeln anfängt.
Jahrelang hat die Bremer Wirtschaftsbehörde Trasco subventioniert, und da der alte Geschäftsführer als großzügiger Mäzen auf der Galopprennbahn auftrat, auf der auch die Pferde der Frau des Wirtschaftsstaatsrates laufen, ging das wie geschmiert. Fast 10 Millionen Mark hat Bremens Wirtschaftsbehörde sich die 100 Arbeitsplätze kosten lassen – irgendwann war dann Schluß, Konkurs.
Der Erfolg der Sachsenring-AG, die aus dem alten chronisch defizitären Trasco-Betrieb innerhalb eines Jahres ein auf eigenen Beinen stehendes Unternehmen gemacht hat, gibt der Bremer Wirtschaftsbehörde aber nicht zu denken. Diejenigen, die für die Fehlsubventionen der Vergangenheit verantwortlich sind, stehen an der Landesgrenze knietief im Modder und fuchteln mit der Peitsche. Sowas lehrt nicht nur der Sachsenring AG das Grausen.
Ist das Bremens ganze stolze Eigenstaatlichkeit?
Klaus Wolschner
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