Kommentar: Rückständig
■ Bremen will Sozialhilfe-Insel bleiben
Der Jubel über die privaten Arbeitsvermittler aus Holland ist seit Jahren bundesweit nicht zu überhören. Von der SPD über die Grünen bis hin zur CDU stimmen Stadtoberhäupter laute Lobeshymnen an. Eine tolles Konzept, das sogar durch Zahlen, Daten und Fakten den schnellen Erfolg bei der Vermittlung von SozialhilfeempfängerInnen in echte Jobs verspricht.
Aber was sagen die Bremer zu dieser Innovation? Sie verkriechen sich auf ihrer Insel und argumentieren mit dem klammen Bremer Haushaltssäckel. Weder Grüne, SPD noch CDU lassen sich auf neue Wege ein – trotz trauriger Zahlen im jüngsten Städtevergleich, in dem Bremen eine Spitzenposition bei der Zahlung von Sozialhilfe eingenommen hat.
Dabei ist mit Maatwerk ein Profi am Start. Die Erfolgsmeldungen anderer Städte beweisen das. Wie dagegen der stadteigene Betrieb Werkstatt Bremen seine neue Aufgabe meistert, ist völlig offen. Bislang weiß man nur eins: Die Werkstätter wunderten sich jüngst über den Maatwerk-Erfolg und fragten sich, was sie über all die Jahre nur falsch gemacht hätten. Aber das alles tut in Bremen ja nichts zur Sache. In seltsamer Einigkeit reden Bremens SozialpolitikerInnen einer bremischen Lösung das Wort und beäugen von der Insel aus alles Fremde – damit ja nichts verloren geht samt Posten und Pfründen in der bremischer Verwaltungslandschaft. Katja Ubben
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